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Download-Programmflyer (PDF, 368 KB)
Download Abstracts (PDF, 313 KB)
Organisation: Forschungsgruppe Broadcasting Swissness (Universität Zürich, Universität Basel, Hochschule Luzern)
in Kooperation mit dem Studienkreis Rundfunk und Geschichte
Das Tagungsprogramm mit Abstracts geht demnächst online unter:
www.broadcasting-swissness.ch // www.rundfunkundgeschichte.de
Zeit: 18.–20. Februar 2016, Universität Zürich
Ort: Universität Zürich, Rämistr. 71, 8006 Zürich
Die Veranstaltung ist kostenlos und öffentlich.
Um Anmeldung wird gebeten:
Bitte per Mail bis Mi, 8.2.2016, an: Thomas Järmann (thomas.jaermann[at]uzh.ch)
Die Tagung wird gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds.
Donnerstag, 18. Februar 2016 – Hörsaal F 117
ab 12 Uhr Registrierung – Tagungsbüro vor dem Hörsaal
13.30 Uhr – Begrüssung und Einleitung
Thomas Hengartner (Universität Zürich/Collegium Helveticum), Golo Föllmer (Universität Halle-Wittenberg)
14.00–15.30 Uhr – Radio-Praktiken I: Klänge und Identitätspolitiken
Moderation: Alec Badenoch (Utrecht University)
Hans-Ulrich Wagner (Hans-Bredow-Institut, Universität Hamburg)
Sounds like Hamburg. Historische «Hamburg»-Radiodokumente und kommunikative Figurationen raumbezogener Identitätsbildungen
Kathrin Dreckmann (Universität Düsseldorf)
«ohne daß er überhaupt merkt, daß er durchtränkt wird …» Die mediale Produktion der «Volksgemeinschaft» in der Rundfunkpolitik des Nationalsozialismus
Johannes Müske (Universität Zürich)
«Collecting and revitalizing» folk music: towards the relation between folklore studies [Volkskunde] and the radio (1950s–60s)
15.30–16.00 Pause
16.00–17.30 – Radio-Praktiken II: Ästhetik
Moderation: Heinrich Grebe (Universität Zürich)
Golo Föllmer (Universität Halle-Wittenberg)
Radioästhetik komparativ. Quantitative und qualitative Methoden in der Analyse von Morning Shows aus vier Sprachgruppen
Roland Jäger (MDR/Hochschule Magdeburg)
Radio: Bilder hören. Das Zusammenspiel sprachlicher und nicht-sprachlicher Zeichen im Hörfunk – auditive Transkription als Strategie der Erzeugung von Vorstellungsbildern
Robert Małecki (Universität Warschau)
Wort – Text – Klang. Strategien zur performativen Anwendung des Textuellen im auditiven Bereich
17.30–18.00 Pause
18.00 Uhr – Keynote: Erika Brady (Western Kentucky University) - entfällt
Howdy, Friends and Neighbors: Radio and the Cultural Politics of US Southern Identity
Moderation: Johannes Müske (Universität Zürich)
19 Uhr – Apéro und Vernissage - Lichthof
Vernissage der Begleitausstellung zur Tagung von Studierenden der Universitäten Basel und Zürich
Moderation: Fanny Gutsche (Universität Basel), Thomas Järmann (Universität Zürich)
Freitag, 19. Februar 2016 – Hörsaal F 117
9.00 Uhr – Keynote: Morten Michelsen (University of Copenhagen) - verschoben: Samstag, 20.2., 12 Uhr
Radio, spaces, imaginations, 1925–1960
Moderation: Golo Föllmer (Universität Halle-Wittenberg)
10.00–10.30 Pause
10.30–12.00 Uhr – Radioprogramme: Facts und Fiction
Moderation: Walter Leimgruber (Universität Basel)
Patricia Jäggi (Hochschule Luzern/Universität Basel)
Mit dem Mikrofon durch die Schweiz: Auditiv-narrative Techniken der Faktizität im internationalen Radio der Nachkriegszeit
Andreas Zeising (Universität Siegen)
Dürer 1928. Radiokunstgeschichte zwischen Bildungsreligion und Identitätspolitik
Felix Wirth (Université de Fribourg)
Die Zukunft auf Sendung: Science-Fiction-Hörspiele am Radio Beromünster (1934–1984)
12.00–14.00 Mittagspause
14.00–15.30 Uhr – Musik und Identität I: Populäre Musik im internationalen Radio
Moderation: Marc-Antoine Camp (Hochschule Luzern)
Alec Badenoch (Utrecht University)
Re-sounding Dutchness: Light Music and Radio Nederland Wereldomroep
Karoline Oehme-Jüngling (Universität Basel)
Lightly Swiss: Unterhaltungsmusik und transnationale Kulturvermittlung bei Schweizer Radio International
Rüdiger Ritter (FU Berlin)
Das Radio: Ein Musikinstrument, das mit amerikanischem Jazz europäische Identität stiftete
15.30–16.00 Uhr Pause
16.00–17.30 Uhr – Musik und Identität II: (Trans-)Nationale Klänge
Moderation: Maximilian Jablonowski (Universität Zürich)
Thomas Järmann (Universität Zürich)
Blasmusik als Vermittlerin von Heimatgefühlen: Eine Fallstudie zu «Swissness» am Radio
Martina Novosel (Universität Zagreb)
Tamburica und nationale Identität: Populäre Musik im kroatischen Rundfunk
Thomas Felfer (University of Sussex)
Anachronistic practice, or active protection of culture [Kulturpflege]? Church bells in the Austrian Radio
18.00 Uhr – Abendvortrag: Christine Burckhardt-Seebass (Universität Basel)
Identitätsspiele
Moderation: Thomas Hengartner (UZH/Collegium Helveticum)
19.30 Uhr – Lebewohlfabrik: Apéro riche
20.30 Uhr – Konzert mit Hans Hassler
Moderation und Einleitung: Daniel Häusler (SRF Musikwelle/Hochschule Luzern)
Die Lebewohlfabrik befindet sich im Seefeld, Fröhlichstrasse 23, 8008 Zürich; es wird eine gemeinsame Anfahrt mit dem Tram von der Tagung angeboten.
Samstag, 20. Februar 2016 – Hörsaal F 117
9.45–10.15 Uhr – Kaffee und Gipfeli
10.15–11.45 Uhr – Beyond Radio: Rezeption und (soziale) Medien
Moderation: Patricia Jäggi (HSLU/Universität Basel)
Thomas Wilke (Universität Tübingen)
Zur Strategie und Intermedialität von Netzidentitäten: Radioauftritte in Sozialen Medien
Fanny Gutsche (Universität Basel)
«A Symbol of Friendship»? Utopien, Assoziationen und Identitätsprojektionen in Hörerpraktiken um das Schweizerische Auslandsradio
Johannes Rühl (Hochschule Luzern)
«Geschmacklose Verkitschung und charakterlose Ausbeutung»: Konflikte um die Volksmusik in der Nachkriegszeit
11.45–12.00 Kurze Pause
12.00–13.00 Uhr – Keynote: Markus Tauschek (Universität Freiburg)
«Populäre» Musik als Kulturerbe? - entfällt
verschoben vom Freitag: Keynote: Morten Michelsen (University of Copenhagen)
Moderation: Karoline Oehme-Jüngling (Universität Basel)
Abschlussdiskussion: Thomas Hengartner (UZH/Collegium Helveticum)
13.00–14.00 Uhr – Ausklang bei Sekt & Brezeln
Das Projekt-Team von Broadcasting Swissness nimmt mit einem Ausstellungsstand an den Zürcher Wissenschaftstagen teil. Weitere Informationen
Mittwoch, 9. September 2015, 9-12:30 Uhr, Alte Universität, Am Rheinsprung 9/11, Kurssaal U201.
20.45 Uhr im Foyer theater(uri) Einführung: Thomas Järmann (Universtät Zürich). Es wird ein Überblick über die Hintergründe der Unterhaltungsmusik und seiner Orchester in der Nachkriegszeit gegeben.
21.15 Uhr, theater(uri) Konzert Unterhaltungsorchester: Das Unterhaltungsorchester der Hochschule Luzern - Musik wird das 1946 gegründete Schweizer Radio-Unterhaltungsorchester beim Internationalen Musikfestival Alpentöne wieder zum Klingen bringen. Unter der Leitung von David Gottschreiber wird das Hochschulensemble Stücke aus dem Archiv des Dirigenten und Verlegers Reto Parolari neu arrangieren und Tellspielhaus in Altdorf aufführen. Die Moderation übernimmt der Luzerner Schauspieler Samuel Zumbühl. Das Konzert bringt, ganz im Stil der Zeit, eine bunte Mischung aus Volksmusik, Schlager und Jazz.
Das Ensemble wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Broadcasting Swissness“ gegründet, um der Musik der Unterhaltungsorchester der Nachkriegszeit nachzugehen. Das damalige Repertoire mit leichter Musik sollte vor allem die Massen erreichen und zugleich die Schweiz akustisch erkennbar machen. Durch das Praxisprojekt sollen die vielfältigen kulturellen und musikalischen Konnotationen der Radiounterhaltung jener Zeit untersucht werden. Die Musikauswahl und Arrangements unterliegen zwar nicht mehr dem Gebot der geistigen Landesverteidigung, das Radio hat aber auch noch nicht das Format der späteren Fernsehshows wie z.B. Teleboy. Jazz und Heimatfilm, Saxofon und Hackbrett, Swing und Jodeln waren die Zutaten dieser Musik, gespielt von sogenannten «Gebrauchsorchestern», wie man sie beim Radio auch nannte. Dazu gehörte ebenfalls die Volksmusik, die sich innerhalb der Schnittmenge von Unterhaltungsbedürfnis und Traditionsanspruch bewegte. Trotz Protesten aus der Volksmusikpflege gegen die «geschmacklose Verkitschung», versorgte das Radio-Unterhaltungsorchester die ganze Nation mit leichter Kost, mit volkstümlicher Musik und Schlager.
Bei diesem Hochschulprojekt geht es auch um die praxisbasierte Analyse von Produktionsprozessen und der Organisation von Unterhaltungsmusik in der Nachkriegszeit. Die dramaturgisch-musikalische Erarbeitung des Programms bringt Erkenntnisse zur Verwendung musikalischer Motive, Stile und Patterns zur Erzeugung von Nachkriegs-Modernität mit deutlicher Swissness im Radioprogramm.
Musikalische Leitung: David Gottschreiber (Hochschule Luzern – Musik), Moderation: Samuel Zumbühl (Luzerner Theater), Programmauswahl: David Gottschreiber, Dani Häusler (Hochschule Luzern – Musik) Inszenierung/Dramaturgie: Samuel Zumbühl, David Gottschreiber, Johannes Rühl (Hochschule Luzern – Musik)
Gerne machen wir Sie auf den aktuellen Workshop Archive und «Internationale Radiosender im 20. Jahrhundert – Beziehungen, Interaktionen und die Verhandlung transnationaler Identitäten» aufmerksam, der am 18.06.2015 in Basel stattfindet.
Mittwoch, 9. September 2015, 9-12:30 Uhr, Alte Universität, Am Rheinsprung 9/11, Kurssaal U201 Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich bis 15. August 2015 bei: karoline.oehme@unibas.ch
Abstract
Das Forschungsprojekt „Broadcasting Swissness“ erforscht, wie beim Schweizer Auslandsradio über Musik und Klang kulturelle Identität vermittelt, gestaltet und verhandelt wurde. Als Intermezzo in diesem Forschungsprojekt stellt der Workshop die Forschungsresultate in den Kontext der kulturanthropologischen Wissensgenerierung und diskutiert die Bedeutung des Akustischen als Erkenntnisquelle und Methode in den Gesellschaftswissenschaften.
Ebene der Sag- und Hörbarkeit geschaffen werden? Welche aktuellen Konzepte der kulturanthropologischen Klangforschung existieren und auf welchen Annahmen zu unserer Gesellschaft basieren sie? Welchen Mehrwert hat die Einbeziehung akustischer Zugänge gegenüber anderen (klassischen) Zugängen (v.a. kognitiven und visuellen)? Inwiefern trägt die Eigenschaft des Klangs aber auch dazu bei, sinnliche Ansätze zu bündeln und für synästhetische Wirkweisen zu sensibilisieren? Welche methodischen Fragen und Anforderungen ergeben sich bei der Erforschung akustischer Gegenstände und Quellen?
Im Workshop wird zunächst eine Fallstudie aus dem Forschungsprojekt „Broadcasting Swissness“ vorgestellt (Karoline Oehme-Jüngling). Die beiden folgenden Referate verorten diese Studie ins Feld der kulturwissenschaftlichen Klangforschung (Jochen Bonz) und der Arbeitsweise der akustischen Ethnographie (Fritz Schlüter).
Programm
Nach den Vorträgen gibt es jeweils ca. 10 Minuten Zeit für Nachfragen. Eine längere Diskussion ist am Ende des Workshops eingeplant.
Im Anschluss des Workshops besteht die Möglichkeit, gemeinsam in einem nahe gelegenen Restaurant zu Mittag zu essen. Bei Interesse bitte bei karoline.oehme@unibas.ch anmelden (zwecks Reservierung).
Anfahrt: Ab Bahnhof SBB Tram 8 (Richtung Kleinhüningen) bis Haltestelle „Schifflände“. Von dort aus den ansteigenden Weg „Am Rheinsprung“ etwa 100 m gerade aus laufen. Die Alte Universität befindet sich auf der linken Strassenseite.
Kontakt: Dr. des. Karoline Oehme-Jüngling, Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, Rheinsprung 9/11, CH-4051 Basel, karoline.oehme@unibas.ch, T +41 (0)61 267 18 45 Forschungsprojekt „Broadcasting Swissness“: http://www.broadcasting-swissness.ch
Download
Donnerstag, 18. Juni 2015, 14-18 Uhr, Alte Universität, Am Rheinsprung 9/11, Kurssaal U201 Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich bis 11.Juni 2015 bei: fanny.gutsche@unibas.ch
Thema des Workshops ist die kulturanthropologische Erforschung der Rezeption internationaler Radiosender im 20. Jahrhundert. Welche soziale, kulturelle oder politische Bedeutung hatten Sender wie beispielsweise Swiss Radio International oder der BBC World Service? Wie wurden sie im Ausland wahrgenommen?
Aus der Perspektive der medienanthropologischen Erforschung von Rezeptionskontexten, die den Menschen und seinen Umgang mit Medien in das Zentrum der Beobachtung stellt, aber auch nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Mediennutzung fragt, ist das Hören von Auslandsradios eine soziale und kulturelle Praxis, die von bestimmten Werten, Normen und Vorstellungen des Eigenen und des Fremden mit bestimmt wird. Der Workshop fragt nach eben diesen Werten: Wie gingen die Akteure mit dem Auslandsradio um? Wie interpretierten sie Konzepte von nationaler Identität, die über das Radioprogramm in Wort, Musik und Geräuschen transportiert wurden? Wie lässt sich die Rezeption internationaler Radiosender rückblickend kulturwissenschaftlich erforschen, welche Bedeutungszuschreibungen lassen sich anhand von Archivmaterialien und Interviews rekonstruieren? Und welche Erkenntnisse liefern die Ergebnisse solcher Forschungen für das Verständnis einer von Medien geprägten Welt?
Der halbtägige Workshop bietet die Möglichkeit, sich über diese Fragen zur Erforschung der Rezeption internationaler Radiosender auszutauschen. Dabei soll es neben der Präsentation von Fallstudien auch um theoretische Konzepte und praktisch-methodische Ansätze der medien-kulturwissenschaftlich-historischen Radiorezeptionsforschung gehen.
Sammlungsgeschichten – Geschichten von Sammlungen erscheinen oft als Geflechte, die im Laufe der Zeit an Komplexität wie an Kontingenz zugleich zunehmen. Während sich die Genese einer Sammlung in der Regel noch vergleichsweise eindeutig kontextualisieren lässt (etwa hinsichtlich der Sammelziele, der institutionellen und gesellschaftlichen Rahmungen oder der diskursgeschichtlichen Einordnungen), so verändert sich im Laufe der Zeit der Gebrauch und verändern sich im Gebrauch die (Be-)Wertungen und (Be-)Deutungen einer Sammlung mit den Umgangsweisen der Akteure.
Die Sammlung Dür scheint hierfür ein ideales Beispiel zu sein: Entstanden beim Auslandsradio Schweizer Kurzwellendienst (KWD, später Schweizer Radio International) vor dem Hintergrund von Geistiger-Landesverteidigungs- und Kalter-Kriegsrhetorik und in Auftrag gegeben als klingendes identitätspolitisches Instrument, hat schon die Sammlungstätigkeit und «-philosophie» des Musikwissenschaftlers Fritz Dür und seiner Mitarbeiter/innen in der Sonothek ein erstaunlich vielschichtiges Musik-Konvolut entstehen lassen, das wiederum den Programmakteur/innen des KWD grundsätzlich viel Spielraum bot. Erstaunlich ist indessen die Tatsache, dass gerade die Vielfalt und Uneindeutigkeit, die die Sammlung und den Umgang von Radioschaffenden wie auch Rezipienten mit den Beständen charakterisieren, die Sammlung Dür letztlich «kulturerbefähig» gemacht haben.
Ziel des Workshops ist es, einerseits Einblick zu geben in die Thematik Klang- resp. Rundfunkarchive. Die Beiträge sollen ausserdem am konkreten Fallbeispiel der Sammlung Dür die langwierigen Ent- und Verwicklungen darstellen, die aus der Sammlung als identitätspolitisch motivierter Zusammenstellung klingender «Swissness» letztlich ein memopolitisch geadeltes Stück «klingendes Kulturgut» haben werden lassen. Die Beiträge diskutieren Kulturerbeprozesse und präsentieren u.a. Zwischenergebnisse des SNF-Projekts «Broadcasting Swissness».
Thomas Järmann (thomas. jaermann@uzh.ch), Johannes Müske (johannes.mueske@uzh.ch), Universität Zürich, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft - Populäre Kulturen - Affolternstrasse 56, CH–8050 Zürich, www.isek.uzh.ch, Tel: 0041(0)44 634 4087
Freitag, 20. Februar 2015, 10-15 Uhr, Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, Spalenvorstadt 2, Kleiner Seminarraum (Dritter Stock). Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung bis 13. Februar wird gebeten an: fanny.gutsche@unibas.ch
Idee: Thema des Workshops ist die kulturanthropologische Erforschung der Rezeption internationaler Radiosender im 20. Jahrhundert. Welche soziale, kulturelle oder politische Bedeutung hatten Sender wie die beispielsweise Swiss Radio International, der BBC World Service oder Radio Netherlands Worldwide? Wie wurden sie im Ausland wahrgenommen? Aus der Perspektive der medienanthropologischen Erforschung von Rezeptionskontexten, die den Menschen und seinen Umgang mit Medien in das Zentrum der Beobachtung stellt, aber auch nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Mediennutzung fragt, ist das Hören von Auslandsradios eine soziale und kulturelle Praxis, die von bestimmten Werten, Normen und Vorstellungen des Eigenen und des Fremden mit bestimmt wird. Der Workshop fragt nach eben diesen Werten: Wie gingen die Akteure mit dem Auslandsradio um? Wie interpretierten sie Konzepte von nationaler Identität, die über das Radioprogramm in Wort, Musik und Geräuschen transportiert wurden? Wie lässt sich die Rezeption internationaler Radiosender rückblickend kulturwissenschaftlich erforschen, welche Bedeutungszuschreibungen lassen sich anhand von Archivmaterialien und Interviews rekonstruieren? Und welche Erkenntnisse liefern die Ergebnisse solcher Forschungen für das Verständnis einer von Medien geprägten Welt? Der halbtägige Workshop bietet die Möglichkeit, sich über diese Fragen zur Erforschung der Rezeption internationaler Radiosender auszutauschen. Dabei soll es neben der Präsentation von Fallstudien auch um theoretische Konzepte und praktisch-methodische Ansätze der medien-kulturwissenschaftlich-historischen Radiorezeptionsforschung gehen.
Weitere Informationen sind dem PDF (PDF, 204 KB) zu entnehmen.
Haus der Volksmusik, Altdorf
Gespräch mit Volksmusiker/innen, die zur Sammlung Dür beigetragen haben.
Gäste: Johnny (Ernst) Gisler, Dolfi (Adolf) Rogenmoser, René Wicki, Hans Aregger, Fini Heinzer
Organisation: Dani Häusler, Marc-Antoine Camp, Johannes Rühl (Hochschule Luzern, Musik)
Universität Zürich, 12.03.2014, 12.00-16.00 Uhr
Thema:
Kulturwissenschaftliche Forschungen thematisieren zunehmend die sinnliche Wahrnehmung und anderes nichtdiskursives Erfahrungswissen. Das Projekt Broadcasting Swissness untersucht am Beispiel einer Sammlung von Rundfunkarchivalien rundfunkgeschichtliche und identitätspolitische Fragestellungen, wobei auch die klangliche Dimension der Sammlung Dür (Stückauswahl/Kanonisierung, Instrumentierungen, Musikstile) erforscht wird. Kulturwissenschaftliche Arbeiten zur sinnlich-ästhetischen Wahrnehmung des Radios stehen der Herausforderung: Wie vermittelt man Forschungsergebnisse, wenn Klänge in schriftlich/sprachlichen Texten nicht hörbar sind? Ziel des Workshops ist, wissenschaftliche und populäre Vermittlungsformen zu diskutieren, die den Klang der Sammlung Dür auch sinnlich zugänglich machen. Die Veranstaltung, zu der Projekt- und interessierte Fachkolleg/innen eingeladen sind, verbindet Referate und Gruppenarbeiten. Zum einen werden aktuelle Forschungen zur Ästhetik des Radios und zur schriftlichen Darstellung von Klängen vorgestellt. Davon ausgehend sollen zum anderen ergebnisoffen Darstellungs- und Analyseformate diskutiert werden, wie ethnografische Forschung mit Klangarchivalien nicht nur auf einer schriftlichen, sondern auch klingenden Ebene repräsentiert werden kann. Dabei geht es um mögliche Formate (wie Ausstellungen, Multimedia-Formate, Hör-Bücher, Musik-Workshops oder weitere) sowie um die Praktikabilität und Angemessenheit der Formate in Bezug auf die Forschung zu Volksmusik aus dem Radio der 1950er/60er Jahre. Rechtliche Aspekte wären erst in einem späteren Schritt hin zu prüfen.
Organisation:
Thomas Hengartner, Thomas Järmann, Johannes Müske, SNF-Projekt Broadcasting Swissness, Teilprojekt Universität Zürich. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten: johannes.mueske@uzh.ch
25./26.10.2013, Musée dÈthnographie de Neuchâtel
Die immer stärkere Durchdringung des privaten wie auch professionellen Alltags durch das Internet und die zunehmende Verfügbarkeit von digitalen Daten eröffnen Forschungs- und Bildungskreisen ganz neue Wege im Umgang mit audiovisuellen Quellen. Insbesondere im Bereich der Geisteswissenschaften vereinfachen die neuen Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten den Austausch, aber auch die Kooperation zwischen produzierenden, erhaltenden, (er)forschenden wie auch vermittelnden Personen und Institutionen und werten die gegenüber schriftlichen Quellen lange vernachlässigten Ton- und Bilddokumente neu auf.
Ziel des Kolloquiums ist es, die Erhaltung, den Wert und die Nutzung von audiovisuellen Dokumenten als Teil der allgemeinen Diskussion rund um die Digital Humanities zu thematisieren und die Akteure in diesem Feld untereinander zu vernetzen.
Das Memoriav Kolloquium findet im Rahmen des UNESCO-Welttages des audiovisuellen Erbes statt und steht unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen UNESCO-Kommission. Partner der diesjährigen Veranstaltung sind das MEN (Musée d’ethnographie de Neuchâtel), das Institut d’ethnologie de l’Université de Neuchâtel, die SNF-Forschungsgruppe "Broadcasting Swissness" und Infoclio.
Programm
Sonnabend, 26.10., Vormittagspanel: Forschungsprojekte: Konstruktion und Vermittlung von audiovisuellem Kulturgut
Moderation: Thomas Hengartner, Uni ZH
11. September 2013, 9:00-18:00 Uhr
Kurssaal Alte Universität (Am Rheinsprung 11, 4051 Basel)
Die Schweiz ist immer wieder Thema der kulturellen Auseinandersetzung, die in nationalen Symbolen, Narrationen oder Erinnerungsorten konkrete Formen annimmt. Während die visuelle Verhandlung der Schweiz in den letzten Jahren intensiv erforscht wird, fragt die Tagung dezidiert nach der akustischen Dimension der Verhandlung und Vermittlung der Schweiz.
Wo wird das Verhandlungsfeld Schweiz akustisch hörbar und wie wird Musik/Klang als typisch schweizerisch praktiziert, konstruiert und vermittelt? In welchen Medien wird die Schweiz akustisch repräsentiert, welche Wege der Vermittlung zeichnen sich ab? Wo und wie wird mit den gängigen Vorstellungen der Schweiz gebrochen?
„Die Schweiz“ verstehen wir grundsätzlich als deutungsoffenes Konzept, das durch Selbst- und Fremdbeschreibungen der Akteurinnen und Akteure immer neu interpretiert und diskutiert wird.
Veranstaltet wird die Tagung „Die Schweiz“ im Klang vom Basler Teilprojekt der vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Sinergia-Forschungsgruppe Broadcasting Swissness – Musikalische Praktiken, institutionelle Kontexte und Rezeption von „Volksmusik“. Zur klingenden Konstruktion von Swissness im Rundfunk.
Programm - Mittwoch, 11.09.2013