Banner at Aspinwall, main venue of the Kochi-Muziris Biennale, December 2022.
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Mi. 15. Mai 2024, 15:30-17:00 Uhr, Universität Innsbruck
Ästhetik der (verlorenen) Relationen. Kulturanalytische Überlegungen zur Kochi-Muziris Biennale
Prof. Dr. Silvy Chakkalakal
Dieser Vortrag wirft einen ethnografischen Blick auf Indiens größtes Event für zeitgenössische Kunst, die 2012 gegründete Kochi-Muziris Biennale. Silvy Chakkalakals Projekt - als Teil des Berliner SFB 1512 Intervenierende Künste - untersucht die utopischen/dystopischen Entwürfe postkolonialer Poetiken und Interventionen im globalen Kunstfeld. Wie können wir die relationalen Konzeptualisierungen von reparativen Archiven, von zerbrochener Heimat und von diasporischen Biographien in der aktuellen Konjunktur der intervenierenden Künste verstehen? Die Kochi-Muziris Biennale ist in dieser Hinsicht von besonderem Interesse, weil sie sich in ihrem Programm und in ihren Vermittlungsformaten stark auf lokale Netzwerke im Süden und insbesondere in Kerala bezieht (z.B. mit dem Format der Studentenbiennale, das explizit junge (Malayali-)Künstler fördert).
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck:
→ Veranstaltungskalender Universität Innsbruck
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Mi. 15. Mai 2024, 16:30-18:00 Uhr, Kunsthaus Zürich
Führung durch die Bührlesammlung
(Ausgebucht)
Die Provenienz(forschung) und damit verknüpfte Fragen nach Restitution und Rückgabe ist für viele Museen aktuell ein umstrittenes Feld, das auch herkömmliche Selbstverständnisse der Ausstellungspraxis in Frage stellt. Mit der Übernahme der Kunstsammlung des Industriellen Emil Bührle und deren Integration in die ständige Ausstellung ist auch das Kunsthaus Zürich beispielhaft in diese Fragen verwickelt. Viele Publikationen zeugen davon, dass die entsprechenden musealen Praktiken eine breite Öffentlichkeit interessieren und schwierige gesellschaftliche und politische Fragen des Umgangs mit vergangenen (aber nachwirkenden) Macht- und Herrschaftsverhältnissen, Besitz und Verlust tangieren. In der Führung durch die Sammlung werden wir mehr zum Umgang des Zürcher Kunsthauses mit den Herausforderungen der Ausstellungsgestaltung unter diesen Vorzeichen erfahren.
→ Veranstaltungen Populäre Kulturen
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Do. 16. Mai 2024, 18:00-19:00 Uhr, Kunsthaus Zürich
Museen in der Verantwortung
Podiumsdiskussion mit Dr. Nikola Doll
Die vielstimmige Neupräsentation der Sammlung Emil Bührle im Kunsthaus versucht verschiedene – teils widersprüchliche – Perspektiven und Sichtweisen auf die Sammlung selbst und den Kontext, in dem sie entstanden ist, zu zeigen. Dissens ist dabei ein Leitprinzip. Allerdings ist dieses Spektrum der unterschiedlichen Meinungen (noch) nicht vollständig vertreten und bestimmte Stimmen oder Ansichten fehlen in der Diskussion. Mit einem Rahmenprogramm möchte sich das Kunsthaus diskursiv mit diesen anderen Stimmen auseinandersetzen.
Im Sammelband Museen in der Verantwortung Herausgegeben von Nikola Doll wird aus unterschiedlichen Perspektiven Position zu den aktuellen Fragen bezogen. Fallstudien zeigen exemplarisch auf, wie Verfolgung, Flucht und Raub mit dem Aufbau von Sammlungen und dem Kunsthandel zusammenhängen.
→ Podiumsdiskussion Kunsthaus Zürich
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Visitors waiting outside Aspinwall House
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Di. 21. Mai 2024, 18:15-19:45 Uhr, Universität Bern
Unsettling Belonging. Intervening Temporalities at the Kochi-Muziris-Biennale
Prof. Dr. Silvy Chakkalakal
‹Indienliebe› nimmt die deutsche Begeisterung für indische Themen zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Blick, wie sie sich besonders in Kupferstichen, Zeichnungen und poetischen Ausdrucksformen geäußert hat. Nicht selten fließen in den Bildern deutsche und indische Kontexte ineinander. Silvy Chakkalakal schreibt eine deutsch-indische Figurationsgeschichte und macht hierbei einen ganzen Fundus bisher kaum veröffentlichter früher Indienbilder zugänglich. Diese sinnlichen Formate verdeutlichen einen durch und durch bildhaften Stil der frühen Ethnographie im deutschen Kontext: Wie entstanden die kulturellen Figuren der schönen indischen Frau oder des Fakirs? Warum sind sie auch heute noch so wirkmächtig? Und wie ist die deutsche Indienliebe historisch zu erklären? Welche Funktionen hatte sie und von welchen Motivationen war sie geleitet?
Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern:
→ Veranstaltungskalender Universität Bern
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Mi. 22. Mai, 18:30 Uhr, Universität Zürich (AFL-E-015)
‹Der Alltag› – ein Rückblick
PK-Talk mit Nikolaus Wyss
Mit Nikolaus Wyss kehrt gewissermassen ein Projekt ans ISEK – Populäre Kulturen zurück, das hier bzw. am seinerzeitigen ‹Volkskundlichen Seminar› 1977/78 seinen Ausgang nahm. Zwei Studierende, nämlich Walter Keller (1953–2014) und Nikolaus Wyss, gründeten damals die Zeitschrift Der Alltag: Sensationsblatt des Gewöhnlichen, die bis 1997 bestand. Sie kann in ihrer Bedeutung für Fach und Öffentlichkeit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Prof. Dr. Bernhard Tschofen unterhält sich mit Nikolaus Wyss, der u.a. als Journalist und Lokalpolitiker tätig war und als Rektor der Hochschule Luzern fungierte, über die Anfänge von ‹Der Alltag› und die Spuren, die er in unserem Denken hinterlassen hat – auch über solche, die es womöglich neu zu entdecken gilt.
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Fr. 24. Mai, ab 9:30 Uhr, Museum für Gestaltung Zürich
Unpredictable Collaborations
Inaugurating the new center for Arts and Cultural Theory
Dass die unterschiedlichen Künste stets Gegenstand, Spielwiese oder Anwendungsgebiet von Kulturtheorien sind, gehört zum Alltagsgeschäft der Film-, Literatur- und Kunstwissenschaften. Die Forscher*innen des ZKK interessiert jedoch eine andere Perspektive auf die Künste: die Spezifik künstlerischer Erkenntnis für die Herausbildung von Kulturtheorien. Dabei sollen die kritischen, selbstreflexiven und projektiven Dimensionen der Künste in Neuzeit, Moderne und Gegenwart, aber auch in globalhistorischer Perspektive aufgearbeitet werden. Die Künste werden somit nicht bloss als Gegenstand von Theoriebildung betrachtet. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sie implizit theoretische Entwürfe enthalten und selbst immer wieder Impulse zur Überwindung überkommener heuristischer Konzepte in den Wissenschaften, der Kulturtheorie sowie in anderen Disziplinen geben. So wären etwa die russische formale Schule ohne den russischen Futurismus, das von Roland Barthes entwickelte Konzept der écriture ohne den Nouveau Roman oder die anhaltende Diskussion rund um eine literarische Materialästhetik ohne die zeitgleich betriebenen Experimente der Neoavantgarde und der Popliteratur kaum denkbar.
Das Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK) der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Züricher Hochschule der Künste versteht sich als Zusammenschluss von Forscher:innen aus den Film-, Literatur- und Kunstwissenschaften, die das kulturtheoretische Potential ästhetischer Prozesse erforschen wollen.
→ Konferenz zur Eröffnung des ZKK
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Windstorm: Ari’s Arrival, Survival Game
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Mi. 29. Mai, 18:00-19:30 Uhr, ZB Zürich
The Mane Quest – 5 Jahre Marktrecherche in Pferdegames
Alice Ruppert
Der Vortrag wirft einen detaillierten Blick auf die langjährige Forschungsarbeit von Alice Ruppert über Pferdespiele, eine Nische, die oft unterschätzt wird. Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit ist diese Zielgruppe und Interessensgemeinschaft seit über 20 Jahren präsent, jedoch selten ernst genommen worden. Die Horse Game Database, ein Community-Projekt, das darauf abzielt, sämtliche Pferdespiele zu dokumentieren, listet über 500 Einträge in der Kategorie ‹Pferdespiel› auf. Diese Zahl verdeutlicht die Signifikanz dieser Nische, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat.
Alice Ruppert, Game Designerin und Präsidentin der Swiss Game Developers Association SGDA, hat sich in den letzten Jahren auf die Darstellung von Pferden in Videospielen spezialisiert und betreibt die Webseite The Mane Quest zur Marktforschung in dieser Nische.
→ Veranstaltungen ZB
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Filmische Aufbrüche. Feministisches Filmschaffen in der Zeit der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz
Unsere Doktorandin Gina Dellagiacoma, MA ist Anfang April 2024 mit ihrem Dissertationsprojekt ‹Filmische Aufbrüche. Feministisches Filmschaffen in der Zeit der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz› (Arbeitstitel) im Doktoratsprogramm ‹Epistemologien ästhetischer Praktiken› aufgenommen worden. Das Laboratorium, angesiedelt am Collegium Helveticum, setzt sich zum Ziel, hervorragende Dissertationen zu künstlerischen, künstlerisch-wissenschaftlichen und wissenschaftlichen Grundlagenfragen aus dem Bereich der Ästhetik an der ETH, der Universität Zürich und der ZHdK zu bündeln und fachbezogen zu unterstützen sowie gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln.
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‹Redistributive Imaginaries›: Präsentation von Zwischenergebnissen in Barcelona
Das internationale Projektteam ‹Redistributive Imaginaries: Culture, Digitalization, and Prosocial Contribution› traf sich vom 18.-20. April 2024 an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona, um Zwischenergebnisse der bisherigen Forschung vorzustellen. In einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 19. April skizzierte zunächst die Projektleiterin Dr. Rebecca Bramall von der University of the Arts, London, die grossen Linien des multimethodischen Unterfangens, das Praktiken und Bedeutungen des Spendens und (Umver-)Teilens im Kontext der Digitalisierung untersucht. Welche Vorstellungen von gerechter Umverteilung werden dabei evoziert?
Forschende der fünf beteiligten Universitäten, darunter das Zürcher Team um Prof. Dr. Moritz Ege, Dr. Kathrin Ottovay und Julia Weisz, MA, legten Erkenntnisse der ersten Arbeitsphasen dar: Wie inszenieren digitale Plattformen in Europa das Spenden und ‹prosoziale› Bezahlen? Welche Bedeutung kommt dabei dem Digitalen zu, symbolisch und materiell? Neben semiotischen und affordanzbezogenen Analysen der Plattformen gehen die Ergebnisse auf rund 25 Interviews mit Expert:innen, insbesondere Gründer:innen entsprechender Digitalunternehmen und Plattformen in Finnland, Grossbritannien, Montenegro, der Schweiz und Spanien zurück.
Kommentator war Kommunikationswissenschaftler und Social-Media-Experte Prof. Dr. Carlos Scolari, der den politischen Charakter einer jeder Plattformoberfläche betonte, und der jeweiligen Handlungsaufforderungen bzw. ‹Einladungen›, die sie an die Nutzer:innen aussprechen. Die Praxispartner:innen des Projekts vertrat Olivier Schulbaum, Gründer der Platoniq Foundation mit der Crowdfunding-Plattform Goteo. Er hob auf das digitale Potential für Demokratisierung ab und verwies auf Rekonfigurationen von Wohlfahrtsstaatlichkeit, wenn Crowdfunding-Initiativen mit öffentlichen Institutionen in Kooperation treten. Solchen Verschiebungen werden die fünf Projektteams in der nächsten Projektphase tiefer untersuchen. In den Fokus rückt dann der lebensweltliche Umgang mit digitalen Plattformen, wenn Geld gespendet und (um)verteilt wird. Mit ethnographischer Methodologie werden die erstehenden Horizonte von Umverteilung und Gerechtigkeit erkundet, wenn Bürger:innen mit prosozialen Aktivitäten anderen helfen, Projekte ‹boosten› oder gesellschaftliche Transformation anzustoßen wollen.
→ ISEK-PK Projektseite ReDiglm
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Erhaltung von Lebensgeschichten
Die Erfassung von Oral History ist ein bedeutender Bestandteil unseres immateriellen kulturellen Erbes. Als ergänzende Geschichtsschreibung aus der Bevölkerung wollen wir daher so viele Lebensgeschichten wie möglich schriftlich für die Nachwelt und wissenschaftliche Forschung erhalten.
Dass meet-my-life.net nun im 10. Jahr angekommen ist, ist regelmässigen Gönner- und freiwilligen Kostenbeiträgen sowie der grossartigen Unterstützung durch Hauptsponsoren zu verdanken.
Auch sie können mit der Aufzeichnung Ihrer Lebensgeschichte einen wertvollen Beitrag leisten. Auch, indem Sie Personen aus Ihrem Familien- und Bekanntenkreis sowie deren Nachkommen auf dieses Projekt aufmerksam machen. Jede Lebensgeschichte ist es wert, erzählt zu werden.
Eingabeschluss für die Berücksichtigung zur 8. Verleihung des Schweizer Autobiographie-Awards: 27.11.2024
Kontakt: Erich Bohli, e.bohli@meet-my-life.net
Fotografische Zeugnisse
Fotografien sind Zeitzeugnisse, die nicht nur für Nachkommen äusserst wertvolle Erinnerungstücke sind, sondern auch für die Nachwelt. Aufgrund dessen möchten wir Autor:innen anhalten auf der Eingabeplattform der Biografien die Fotoimport-Funktion zu nutzen und so die Leserschaft und die Nachwelt auch visuell an den Biografien teilhaben zu lassen.
→ Autobiographie-Plattform
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‹Nicht-Restitution ist kein neutraler Akt›. Über Museen, Kolonialität und die Notwendigkeit, als Institution Haltung einzunehmen.
Friedrich von Bose
Erscheint am 8. Mai in: Nikola Doll (Hg.): Museen in der Verantwortung. Positionen im Umgang mit Raubkunst. Zürich: Rotpunktverlag 2024.
→ Rotpunktverlag
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Indienliebe. Die frühe Ethnographie und ihre Bilder
Silvy Chakkalakal
Kulturverlag Kadmos, Berlin 2024
→ Kulturverlag Kadmos
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Museumsleitung, 75 %
Museum Schloss Kyburg
Stellenantritt: 1. Januar 2025 oder nach Vereinbarung
Bewerbungsschluss: 27. Mai 2024
Karrierelevel: Berufserfahrene
→ Stelleninserat auf Publicjobs
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