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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

September 2020: Workshop "Ethnographie im Kontext von Migration und Flucht"

Datum: 10./11. September 2020

Ort: Universität Zürich

Zielgruppe: Doktorierende und Postdocs (nach Feldforschung); Teilnahme ist kostenlos

Dieser Workshop richtet sich an Nachwuchsforschende, die sich bereits in der post- Feldforschungsphase befinden und somit vor konkreten Fragen wie Datenmanagement, -analyse und -veröffentlichung stehen. Er gibt Raum für intensive transdisziplinäre peer-to-peer Diskussion, Reflexion und Vernetzung und lädt zum einschlägigen Austausch mit Expert*innen des Themenfeldes Ethnografie, Migration und Flucht ein. Im Zuge des Workshops werden insbesondere fallspezifische Fragen im Bereich der Forschungsthematik, -ethik, Datenanalyse sowie deren Unvorhersehbarkeiten in der ethnographischen Forschung adressiert. Neben Expert*inneninputs bietet der Workshop vor allem durch Werkstattzeit mit dem eigenen Datenmaterial Möglichkeiten für gemeinsamen Interpretationsaustausch

Programm

Donnerstag, 10. September 2020
13:00 Ankommen & Begrüssung
13:30 (1) Slot: Laura Otto: Methodologische Herausforderungen (Input und
Deutungswerkstatt)
15:30 Kaffeepause
16:00 (2) Slot: Werkstatt – Datenbearbeitung in Kleingruppen
17:45 Pause
18:00-19:30 (3) Slot: Prof. Dr. Sabine Strasser: Unter Beobachtung. Ethnographie an den
Grenzen Europas (Abendvortrag mit Diskussion)
19:30 Gemeinsames Abendessen

Freitag, 11. September 2020
9:00 Ankommen und Begrüssung
9:15 (4) Slot: Werkstatt – Datenbearbeitung in Kleingruppen
11:00 Kaffeepause
11:30 (5) Slot: Manuel Insberg: Forschung zwischen Praxisrelevanz und ethischem
Anspruch (Input und Denkwerkstatt)
13:00 Gemeinsames Mittagessen
14:00-15:00 (6) Slot: Perspektiven & Vernetzung bei Kaffee

Organisation:

Ellen Höhne, Institut für Erziehungswissenschaft (ellen.hoehne@ife.uzh.ch)
Mareike Scherer, ISEK – Ethnologie (mareike.scherer@uzh.ch)
Bei allfälligen Fragen, kontaktieren Sie uns gern. Der Workshop wird mit finanzieller
Unterstützung des Graduate Campus durchgeführt.

Anmeldung:

Bei Interesse zur aktiven Teilnahme am Workshop melden Sie sich bis zum 15. Mai 2020 bei Mareike Scherer (mareike.scherer@uzh.ch) an. Fügen Sie dieser Mail ein kurzes Abstract (300-500 Wörter) zu Ihrer Forschungstätigkeit sowie Angaben dazu an, welche Materialien Sie für die gemeinsame Interpretation in einer Werkstattzeit einbringen möchten und welche Fragen Sie im Rahmen des Workshops diskutieren möchten. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Nachwuchsforschende der Universität Zürich haben Vorrang.

Ausformuliertes Programm:

10.09.2020, 13.30-15.30 Uhr
Laura Otto, Universität Frankfurt, Institut für Kulturantropologie und Europäische
Ethnologie
Titel: Methodologische Herausforderungen (Input und Deutungswerkstatt)

Laura Otto stellt zunächst den Methodenmix vor, den sie in ihrer Dissertationsforschung mit jungen Geflüchteten und den sie Einteilenden und Betreuenden auf Malta angewandt hat. Sie führt dann eine beispielhafte ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt mit den Teilnehmenden und deren eigenen Materialien durch. Somit wird ein Modus der Materialinterpretation für Forschungen zu und mit jungen Geflüchteten geübt und diskutiert. Auch das Thema der Anonymisierung und der spezifischen Herausforderungen, die damit einhergehen, werden aufgegriffen.

10.09.2020, 18.00-19.30 Uhr
Prof. Dr. Sabine Strasser, Universität Bern, Institut für Sozialanthropologie
Titel: Unter Beobachtung. Ethnographie an den Grenzen Europas (Abendvortrag mit
Diskussion)

Sabine Strasser diskutiert ethnographische Feldforschung an den EU Aussengrenzen und im transnationalen Raum Türkei-Europa als Beispiel anthropologischer Forschungspraktiken in Zeiten politischer Unruhen. Sie zeigt dabei einerseits die Bedeutung von Anthropologie in Krisengebieten auf, andererseits geht sie aber der Frage nach ethischen und methodologischen Grenzen von Forschungen in Konfliktzonen und an überwachten Orten nach.

11.09.2020, 11:30-13:00
Manuel Insberg, Universität Bern, Institut für Sozialanthropologie
Titel: Forschung zwischen Praxisrelevanz und ethischem Anspruch (Input und
Denkwerkstatt)

Manuel Insberg setzt sich mit Wirkung und Relevanz (ethnografischer) Forschung für
Politik und Praxis im Kontext von Fluchtmigration auseinander. Dabei gibt er Einblicke in seine mehrjährigen beruflichen Erfahrungen in der politische Lobbyarbeit und Konzeptionierung verbandlicher Flüchtlingsarbeit eines deutschen Wohlfahrtsdachverbandes. Anhand von Beispielen wird einerseits die Frage diskutiert, wie Forschungsergebnisse für Praktiker*innen in der Flüchtlingsarbeit zugänglich gemacht werden können, andererseits wie eigene Forschungsergebnisse im politischen Diskurs durch unterschiedliche Akteur*innen interpretiert werden und welche forschungsethischen Fragestellungen dadurch aufgeworfen werden.