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Die Produktion, Kontrolle, Organisation und Verbreitung von Wissen ist zentral für das soziale Zusammenleben. Dies geschieht aber sehr spezifisch in unterschiedlichen Wissensformationen. Am Lehrstuhl erforschen wir verschiedene Arten des Wissens, sowohl institutionalisiert (e.g. als Wissenschaft) als auch in weniger systematisierten und disziplinierten Formen. Unser Augenmerk liegt dabei insbesondere auf Vermischungen von und Konflikten zwischen Wissensformationen sowie den damit einhergehenden Transformationen, da diese oft veränderte soziale Gefüge und damit neue soziale Herausforderungen mit sich bringen.
Unsere ethnologische Auseinandersetzung mit Wissens(trans)formationen baut auf bestehende Ansätze der Anthropologie des Wissens, der Wissenssoziologie sowie der Geschichte und Philosophie des Wissens auf und führt deren unterschiedlichen methodischen Zugänge zusammen. In diesem Kontext besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum Geschichte des Wissens. Unser Beitrag liegt hier u.a. auf einer Stärkung der Auseinandersetzung mit der Verflechtung verschiedener Wissenstraditionen und deren Relevanz im Alltag der Menschen. Am Lehrstuhl führen wir genealogische und epistemologische Zugänge mit Ansätzen zu praktischem und verkörpertem Wissen zusammen. Dazu setzten wir uns mit der Analyse der diskursiven Bedingungen der Möglichkeit bestimmter Wissensformationen auseinander. Auch die disziplingeschichtliche und reflexive Auseinandersetzung mit den eigenen Formen und Problemen der Wissensproduktion in der Ethnologie ist ein Thema am Lehrstuhl.
Nicht zuletzt verstehen wir Wissen als eine grundlegende Kategorie für die Analyse menschlichen Handelns. Dazu sollten auch seine mitunter als „Gegenüber“ konzipierten Begriffe wie Glauben, Zweifel, Ignoranz, Indifferenz oder Vergessen in den Blick genommen werden, was wir beispielsweise bei unserer Forschung zu Religion tun.
Zentrum Geschichte des Wissens (ZGW)