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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Populäre Kulturen

Einzelpublikationen

2024

Chakkalakal, Silvy: Indienliebe. Die frühe Ethnographie und ihre Bilder. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2024.

»Indienliebe« nimmt die deutsche Begeisterung für indische Themen zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Blick, wie sie sich besonders in Kupferstichen, Zeichnungen und poetischen Ausdrucksformen geäußert hat. Nicht selten fließen in den Bildern deutsche und indische Kontexte ineinander. Silvy Chakkalakal schreibt eine deutsch-indische Figurationsgeschichte und macht hierbei einen ganzen Fundus bisher kaum veröffentlichter früher Indienbilder zugänglich. Diese sinnlichen Formate verdeutlichen einen durch und durch bildhaften Stil der frühen Ethnographie im deutschen Kontext: Wie entstanden die kulturellen Figuren der schönen indischen Frau oder des Fakirs? Warum sind sie auch heute noch so wirkmächtig? Und wie ist die deutsche Indienliebe historisch zu erklären? Welche Funktionen hatte sie und von welchen Motivationen war sie geleitet?

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2023

Reznikova, Olga: Wut der Fernfahrer. Ethnografie eines sozialen Protests in Russland. Frankfurt/M: Campus Verlag 2023.

Aus unterschiedlichen Regionen Russlands fanden sich vor einigen Jahren Lkw-Fahrer zusammen und gründeten in Chimki ein Protestcamp gegen eine neu eingeführte Autobahngebühr, durch die sie ihre Existenz bedroht sahen. Olga Reznikova hat 2015–2018 die »wilden Streiks« der Fernfahrer sowie das Leben ihrer Familien und Unterstützer:innen ethnografisch begleitet. Ihr Buch zeigt, in welchem Verhältnis die Bewegung zu anderen Protesten und oppositionellen Gruppen steht, und zeichnet Allianzbildungsprozesse und Widersprüche innerhalb der russischen Protestlandschaft nach. Die Analyse der Figur der »einfachen Leute« in den spontanen und emotional aufgeladenen Protesten gegen Ungleichheit und Korruption wirft eine neue Sicht auf die Zeit vor dem jüngsten Krieg Russlands.

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2020

Frizzoni, Brigitte und Christine Lötscher, Hrsg. 2020. «Bring me that horizon!». Chronos.

«Bring me that horizon!» Dieses geflügelte Wort von Jack Sparrow aus Pirates of the Caribbean kann als Motto über den Beiträgen dieses Bandes stehen: sie alle beschäftigen sich mit neuen Horizonten der Populärkulturforschung und mit den Impulsen, die seit 1997 von Ingrid Tomkowiak und ihrem Wirken am ISEK – Populäre Kulturen an der Universität Zürich ausgegangen sind. Ihre Forschungsschwerpunkte werden in klassisch wissenschaftlicher, in essayistischer, aber auch in künstlerischer Weise aufgegriffen und weitergesponnen. Ästhetische Erfahrung und ästhetische Praxis werden theoretisch und analytisch reflektiert, aber auch selbst erprobt. Populäre Genres wie Western, Folk Horror und Road Movie werden auf ihre Imaginationen und Träume von Freiheit hin befragt und die Auseinandersetzung mit Materialität für alle Sinne mündet in Rezepte und experimentelle Kunst. Durch das ganze Buch geistern Konzepte wie Nostalgie und Metafiktionalität sowie populäre Figuren – von Alice in Wonderland über Tove Janssons Mumins bis zu Globi und natürlich Jack Sparrow.

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Frizzoni, Brigitte, Hrsg. 2020. Verschwörungserzählungen. Königshausen u. Neumann.

Verschwörungserzählungen haben gerade wieder anlässlich Covid-19 Hochkonjunktur. Die fließenden Übergänge zwischen begründetem Verdacht auf unterdrückte Information und verleumderischer Behauptung sorgen dafür, dass Verschwörungen immer auch großartige Geschichten sind und Stoff für alltägliche Erzählungen, Presseberichte, Radiosendungen, Posts, Websites, YouTube-Videos, Spiel-, Dokumentarfilme, TV-Serien und Romane liefern. Die hier im Band versammelten mitunter überraschenden Verschwörungserzählungen über Taylor Swift, Menstruationslüge, die Gender-Agenda, Terrorkomplotte, Prä-Astronautik, Chemtrails, den großen Austausch, den bevorstehenden Kollaps, auf den sich Preppers wie völkische SiedlerInnen vorbereiten, über Pockenansteckung, Mothman, Dementoren, Elvis, „FC Bayern Bonus“ oder „Die verborgene Seite des Pornos“ etc. werden aus kulturwissenschaftlich-narratologischer Perspektive befragt. Dabei interessiert, welche Ängste, Konflikte, Machtkämpfe sie artikulieren, welche Kulturarbeit sie leisten und mit welchen narrativen Mitteln sie unterhalten und plausibilisieren. Nebst Fallanalysen fokussieren die Beiträge theoretische Prämissen und Abgrenzungen zu anderen narrativen Phänomenen.

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Fenske, Michaela und Bernhard Tschofen, Hrsg. 2020. Managing the Return of the Wild. Human Encounters with Wolves in Europe. Routledge.

Das Buch untersucht Haltungen und Strategien angesichts der vielfach so genannten Rückkehr des Wilden in Zeiten ökologischer Krisen und fokussiert auf Wölfe in Europa. Die interdisziplinären Beiträge thematisieren Begegnungen zwischen Menschen und Wölfen, behandeln ebenso traditionelle Erzählungen wie gegenwärtige Konflikte. Lokalisiert in verschiedenen Regionen und Ländern Europas, zeigen die hier versammelten Fallstudien den enormen Einfluss, den die Wölfe in europäischen Gesellschaften haben.

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Groth, Stefan, Sarah May, und Johannes Müske, Hrsg. 2020. Vernetzt, entgrenzt, prekär? Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Arbeit im Wandel. Bd. 16. Arbeit und Alltag: Beiträge zur ethnografischen Arbeitskulturenforschung. Campus.

Ob Handwerk, Software-Entwicklung, Logistikarbeit oder Berufsorientierungen: Praktisch alle Bereiche der Arbeitswelt befinden sich gegenwärtig in einem tiefgreifenden Wandel. Dieser Band geht der Frage nach, wie AlltagsakteurInnen die Veränderungen ihrer Arbeitswelten erleben und gestalten. Ethnografische Fallstudien untersuchen die vielfältigen gesellschaftlichen Verhandlungen zu Prozessen der Digitalisierung und Vernetzung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit.

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2019

Groth, Stefan, und Christian Ritter, Hrsg. 2019. Zusammen arbeiten. Praktiken der Koordination und Kooperation in kollaborativen Prozessen. Kultur und soziale Praxis. Bielefeld: Transcript.

Kollaboratives Arbeiten ist der Modus der Stunde. Kaum ein Projekt, das seine Bedeutung nicht auch über den Stellenwert des Zusammenarbeitens formuliert. Unsichtbar bleiben jedoch oftmals die (versteckten) Strukturen und Bedingungen, unter denen sich kollaborative Prozesse konstituieren und durchgeführt werden. Dies betrifft verinnerlichte Regelsysteme ebenso wie symbolische Ordnungen, Wissenshierarchien und Objektivationen, die innerhalb von Kollaborationen (implizit oder explizit) ausgehandelt werden.

Der Band versammelt Perspektiven aus der Empirischen Kulturwissenschaft und benachbarten Disziplinen, die sich mit gegenwärtigen kollaborativen Prozessen befassen. Im Zentrum steht dabei die Reflexion eigener Arbeitsformen und Erfahrungen.

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Groth, Stefan, und Linda Martina Mülli (Hrsg.): Ordnungen in Alltag und Gesellschaft. Empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven. Würzburg: Königshausen und Neumann 2019.

Ordnungen sind in Alltag und Gesellschaft allgegenwärtig. Wie interagieren wir im öffentlichen Raum? Welche Rituale sind in Organisationen ordnend? Wie verschieben sich etwa durch wandernde Wölfe herkömmliche Ordnungskonzepte? Ordnungen treten uns als explizite Regeln und festgeschriebene Gebote ebenso gegenüber wie als subtile Gepflogenheiten und implizite Handlungsmuster. Die empirisch-kulturwissenschaftlichen Beiträge des Bandes zeigen mittels unterschiedlicher analytischer und methodologischer Annäherungen, wie Ordnungen produziert oder transformiert werden, aber auch wo sie sicht- oder unsichtbar sind.

Inhaltsverzeichnis (PDF, 1 MB)
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2018

Markus Christen, Michel Guillaume, Maximilian Jablonowski, Peter Lenhart, Kurt Moll (Hrsg.): Zivile Drohnen – Herausforderungen und Perspektiven. Zürich: vdf 2018.

Lange kamen Drohnen hauptsächlich bei mehr oder weniger geheimen militärischen Missionen in Konfliktgebieten zum Einsatz, ferngesteuert von Soldaten in einem sicheren Bunker. Heute kommt es nicht selten vor, dass man beim Blick in den Himmel auch über Strassen und öffentlichen Plätzen zivile Drohnen entdeckt – sie sind zum Preis von wenigen Hundert Franken inzwischen für jedermann erhältlich. Doch nicht nur in der Freizeit sind Drohnen mittlerweile im Einsatz, sondern auch auf Baustellen, in der Landwirtschaft, bei der Videoüberwachung, für Vermessungs- und Forschungszwecke sowie in der Medienberichterstattung.

In einem ersten Teil fasst diese Studie das Wissen zu den begrifflichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten der Drohnentechnologie zusammen. Es folgen eine Einschätzung zu den zukünftigen Entwicklungen sowie eine Analyse der Rezeption in der internationalen Fachliteratur und in den Medien der Deutsch- und Westschweiz. Der zweite Teil präsentiert die gegenwärtige Gesetzeslage in der Schweiz sowie im Ausland. Schliesslich erfolgt eine strategische Beurteilung der Drohnentechnologie, die sich auf die Befragung von rund 60 Technologieexpertinnen und -experten sowie weiteren Stakeholdern stützt. Zu Wort kommen dabei insbesondere auch kritisch eingestellte Akteure wie Umweltschutzorganisationen. Schliesslich folgen, nach absteigender Priorität aufgelistet, sieben Handlungsempfehlungen für die Politik.

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2017

Braun, Karl/Dieterich, Claus-Marco/Hengartner, Thomas/Tschofen, Bernhard (Hrsg.): Kulturen der Sinne. Zugänge zur Sensualität der sozialen Welt. Würzburg: Königshausen & Neumann 2017.

Dem Thema „Kulturen der Sinne. Zugänge zur Sensualität der sozialen Welt“ widmete sich der 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, der 2015 auf Einladung des ISEK – Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft in Zürich stattfand. Die vorliegende Publikation liefert eine umfassende Dokumentation der auf dem Kongress diskutierten Vorträge. Sie gibt zugleich einen Überblick über das wachsende Feld einer Anthropologie der Sinne.

Wahrnehmen und Handeln in der sozialen Welt sind stets körperlich und kulturell zugleich. Dennoch bleiben die Sinne in der Kulturwissenschaften lange unbeachtet. Erst in jüngster Zeit erfahren die Vielfalt sinnlichen Erlebens und seiner Ordnungen systematische Aufmerksamkeit. Der Band macht die aktuell in Gesellschaft und Wissenschaft breit diskutierte Wiederkehr der Sinne zum Gegenstand kulturwissenschaftlicher Analyse. Er erkundet die Spezifik der Zugänge einer in der Tradition der Volkskunde stehenden Kulturforschung und fragt nach den Konsequenzen für eine „sinnliche Wissenschaft".

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2016

 

Brigitte Frizzoni und Manuel Trummer (Hrsg.): Erschaffen, Erleben, Erinnern. Beiträge der Europäischen Ethnologie zur Fankulturforschung. Würzburg: Königshausen & Neumann 2016.

Fankulturen konstituieren sich als farbenprächtige und einflussreiche soziale Formationen im Feld der populären Unterhaltung und Vergnügung. In ihnen verbinden sich Konsum und nahezu grenzenlose Kreativität zu wirkmächtigen Lebensstilen mit vielfacher Ausstrahlung auf die breiten Unterhaltungs- und Vergnügungskulturen.  Kollektives Fansein – Fankultur – zeigt sich ebenso in einer Faszination für Dinge und Personen wie in performativen Praxen und geteilten Wertehaltungen.

Aus der Fachperspektive der Europäischen Ethnologie diskutiert der Band Fankulturen als aktive Produzenten von Bedeutung, Gemeinschaft und ästhetische Normen. Im Mittelpunkt der Beiträge steht dabei stets der Blickwinkel der Akteure selbst und damit verbunden die Frage, wie sich Fan-Sein in den modernen Gesellschaften  über die Dimensionen des Erschaffens, Erlebens und des Sich-Erinnerns kultural konstituiert.

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Christine Hämmerling: Sonntags 20:15 Uhr – Tatort. Zu sozialen Positionierungen eines Fernsehpublikums. Göttingen: Universitätsverlag Göttingen 2016.

Mit schrulligen Ermittelnden, einem spannenden Rätselkrimi und aktuellen sozialpolitischen Reflektionen trifft der Fernsehkrimi »Tatort« schon seit Jahrzehnten den Geschmack seines Publikums. Die Reihe bietet – sonntags um 20:15 Uhr – Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen, das Wochenende ausklingen zu lassen, sich über Vorlieben und Abneigungen, über Einstellungen, Gefühle und Weltbilder auszutauschen – und sich somit in der Gesellschaft zu verorten. Die Ausbildung des eigenen Geschmacks spielt im Alltag eine wesentliche, wenn auch nicht immer offensichtliche Rolle. Gewohnheiten und gelegentliche Neuerungen im Umgang mit dem TV-Angebot prägen sowohl Wochenstrukturen als auch soziale Beziehungen und das geschmackliche Empfinden. Langlaufende Reihen wie der »Tatort« geben dabei Orientierung. Christine Hämmerling legt eine Ethnografie des »Tatort«-Publikums vor, bei der sie auf die sozialen Positionierungen fokussiert, die Zuschauende vornehmen, wenn sie sich den Krimi ansehen, sich darüber austauschen, ihn online kommentieren oder im Interview darüber reflektieren. Dabei gilt: Was das Publikum über den »Tatort« sagt, sagt mehr über das Publikum als über den »Tatort«.

Weitere Informationen zur Bestellung und Open Access.

 

Meret Fehlmann, Margot Michel, Rebecca Niederhauser (Hrsg.): Tierisch! Das Tier und die Wissenschaft. Ein Streifzug durch die Disziplinen. Zürich: vdf-Verlag, 2016 (Zürcher Hochschulforum, 55).

Tiere sind "in" – in den Herzen der Menschen, in den Medien, im Alltag, aber auch in den Wissenschaften. Die unterschiedlichen Vorstellungen wissenschaftlicher Bearbeitung des Mensch-Tier-Verhältnisses werden in vielfältiger Weise im wissenschaftlichen Diskurs sichtbar: als philosophisch-ethische Reflexion des Mensch-Tier-Verhältnisses, als naturwissenschaftlich geprägte Verhaltensforschung, als geistes- und sozialwissenschaftliche Analyse kultureller Bedeutungen, als ökonomische Berechnung des Nähr- und Nutzwertes, als forschungsorientierte Experimente mit Körpern oder als normativ strukturierendes Tierschutzrecht. Doch was macht eine Wissenschaft der Tiere aus? Welchen Theorien, welchen Inhalten und Methoden kann eine solche Forschungsrichtung folgen? Was sind Tiere überhaupt, an sich und für sich betrachtet?

Weitere Informationen zur Bestellung.

2015

 

Ute Holfelder, Christian Ritter: Handyfilme als Jugendkultur. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft GmbH 2015.

Handyfilme sind ein neues audiovisuelles Medium, das mit der Weiterentwicklung der Smartphone-Technik zunehmend Verbreitung findet. Das Phänomen Handyfilm wird in diesem Buch auf der Grundlage eines mit Jugendlichen in der Schweiz durchgeführten Forschungsprojektes untersucht. Im Mittelpunkt stehen jugendliche Akteure, die ihr medienkulturelles Handeln zur Bewältigung und Konstruktion ihres Alltags sowie zur Identitätsarbeit einsetzen.

Das Buch vermittelt erstmals systematisches Wissen zu Handyfilmen und den damit verbundenen Praktiken. Die Handykamera sowie die mit ihr hergestellten Filme werden unter technischen sowie medien- und kulturgeschichtlichen Aspekten beschrieben. Es werden jugendkulturelle Amateur-Praktiken rund um das Filmen mit dem Handy vorgestellt und die Filme hinsichtlich ihrer medialen und ästhetischen Eigenschaften analysiert.
Im Anhang geben die Autoren Empfehlungen, wie Handyfilme in der Schule und in der offenen Jugendarbeit eingesetzt werden können und wie das kreative Potenzial von Handyfilmen genutzt werden kann.
Das Buch enthält zahlreiche Farbabbildungen und richtet sich an Fachleute aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit sowie an Studierende und Lehrende an Fachhochschulen und Universitäten.

Zur Bestellung beim UVK Verlag.

2014

 

Sonja Windmüller / Harm-Peer Zimmermann (Hrsg.): Sound des Wunderhorns. Kulturwissenschaftliche Resonanzen auf Bob Dylan. Berlin: Panama 2014.

Bob Dylan berührt in seinen Songs und Performances zentrale kulturwissenschaftliche Fragen: nach Authentizität und Repräsentation, nach Identität und deren permanenter Irritation. Sein Werk ist vielschichtig und vielstimmig, voller Zeichen und Zitate. Dieses Buch beleuchtet bislang unbekannte Facetten seines künstlerischen Schaffens und offenbart ganz im Sinne seines Studioalbums von 1964 Another Side of Bob Dylan. Hierzu gehört auch der Blick auf das Publikum, durch dessen Resonanz das Phänomen Bob Dylan erst entsteht.

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Thomas Hengartner, Anna Schindler (Hrsg.): Wachstumsschmerzen. Gesellschaftliche Herausforderungen der Stadtentwicklung und ihre Bedeutung für Zürich. Zürich: Seismo 2014

Städte sind Brenngläser und Laboratorien für soziale, kulturelle und politische Zustände und Entwicklungen. Städte sind Auslöser und Schauplatz von Wandlungen und Verwandlungen. Kurz: Städte sind nicht einfach Ansammlungen von Häusern, Strassen und Grünflächen, sondern Lebens- und Erfahrungs-, Arbeits-, Kultur- und Freizeit-, Konflikt- und Verhandlungsraum. Und: Städte halten sich nicht an Grenzen – weder was ihre Präsenz im Raum noch was ihre Verflechtungen in grössere Zusammenhänge anbelangt. Sie sind so facettenreich wie verschieden, entwickeln sich mit unvorhersehbaren Fliessgeschwindigkeiten und Dynamiken. Viele Herausforderungen und Lösungsansätze können deshalb letztlich nur sinnvoll für Städte unter ähnlichen Bedingungen diskutiert werden. Wie schnell sich diese ändern können, zeigt das Beispiel Zürich: Noch vor anderthalb Jahrzehnten gaben hier nicht Wachstum und Bautempo zu reden, sondern Stadtflucht und Stagnation. Heute beherrschen jedoch die Attraktivitätsfolgen die Stadtentwicklungsdebatte. Der Sammelband zur gemeinsam von der Stadt Zürich und der Universität Zürich organisierten Veranstaltungsreihe «Wachstumsschmerzen: Gesellschaftliche Herausforderungen der Stadtentwicklung und ihre Bedeutung für Zürich» wirft Schlaglichter auf die vielfältigen sozialen, kulturellen und räumlichen Veränderungsprozesse. Die Beiträge von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen und Städten tragen dazu bei, diese Entwicklungen unter den Bedingungen einer zweiten Urbanisierung besser verstehen zu können. Dieses Spektrum von Disziplinen und Zugängen widerspiegelt die Vielfalt der Stadt und der Deutungsmuster des Städtischen.

Weitere Informationen zur Bestellung beim Seismo-Verlag

 

Christine Lötscher, Petra Schrackmann, Ingrid Tomkowiak, Aleta-Amirée von Holzen (Hrsg.) Übergänge und Entgrenzungen in der Fantastik. Reihe: Fantastikforschung / Research in the Fantastic Bd. 1, 2014.

Fantastik verhandelt virulente kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen und hinterfragt bestehende Grenzziehungen. Dabei werden hybride Zonen der Autonomie entworfen, die als Gegenentwürfe zum herkömmlich vermittelten Verständnis von Welt, Wissen oder Identität gelesen werden können.

Untersucht werden fantastische Erzählungen in all ihren historischen und gegenwärtigen sowie sämtlichen medialen Erscheinungsformen, vom Roman über den Film bis zum Computerspiel. Weltenwechsel, Zeitreisen, Verwandlungen, Mischwesen sowie Grenzübertritte aller Art stehen ebenso im Fokus wie Genrehybridisierung und Intermedialität.
Weitere Informationen zur Bestellung beim Lit-Verlag
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt "Übergänge und Entgrenzungen"
Weitere Informationen zur Tagung "Übergänge und Entgrenzungen" 2012
Weitere Informationen zum Schwerpunkt "Kinder- und Jugendmedien"

 

Christine Lötscher, Petra Schrackmann, Ingrid Tomkowiak, Aleta-Amirée von Holzen (Eds.) Transitions and Dissolving Boundaries in the Fantastic. Reihe: Fantastikforschung / Research in the Fantastic Bd. 2, 2014.

The fantastic raises a number of significant questions about cultural and social developments and challenges existing boundaries. By creating hybrid zones of autonomy, the fantastic provides alternatives to conventional understandings of world, knowledge or identity.

With regard to fantastic fiction in literature and different media representations the articles explore crossings into other worlds, time travel, metamorphoses, hybrid creatures and a variety of other transitions and transgressions. They analyse hybrid genres, inter-media adaptations, transpositions into new media, as well as various forms of crossover as exemplified in the increasing trend of generation-spanning all-age literature.
Further information on how to order from Lit-Verlag
Further information about the research project "Transitions and Dissolving Boundaries"
Further information about the research conference "Transitions and Dissolving Boundaries" 2012
Further information about the research focus "Children’s and Youth Media"

 

Caroline Roeder (Hrsg.): Topographien der Kindheit. Literarische, mediale und interdisziplinäre Perspektiven auf Orts- und Raumkonstruktionen. Bielefeld: Transcript 2014

Orte und Räume von Kindheit (und Jugend) werden in literarischen sowie medialen Inszenierungen erinnert und imaginiert. Die aktuelle Topographieforschung eröffnet für die Raumerkundung dieser Kindheits-Landschaften neue Perspektiven.

Als Grundlagenforschung vermessen die Beiträge des Bandes das Terrain und untersuchen kinder- und jugendliterarische sowie -mediale Raumkonstruktionen in literatur- und kulturwissenschaftlicher sowie interdisziplinärer Perspektive.
Literarische Annäherungen von Jenny Erpenbeck und Peter Bichsel (im Gespräch) erlauben zudem neue Blickrichtungen auf Topographien von Kindheit und Jugend.

Die von Caroline Roeder herausgegebenen Beiträge zur Tagung Topographien der Kindheit, die 2013 von der PH Ludwigsburg – in Kooperation mit dem Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich, dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM und der Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur STUBE (Wien) – 2013 veranstaltet wurde, untersuchen kinder- und jugendliterarische sowie -mediale Raumkonstruktionen in literatur- und kulturwissenschaftlicher sowie interdisziplinärer Perspektive.

Weitere Informationen zur Bestellung beim Transcript-Verlag.

 

Kaspar Maase, Christoph Bareither, Brigitte Frizzoni und Mirjam Nast (Hrsg.): Macher – Medien – Publika. Beiträge der Europäischen Ethnologie zu Geschmack und Vergnügen. Würzburg, Königshausen und Neumann 2014

Aus gutem Grund tauchen die Konzepte "Geschmack" und "Vergnügen" immer wieder in der kulturwissenschaftlichen Forschung auf. Sie zielen auf grundlegende Verknüpfungen zwischen wesentlichen Akteuren in den Netzwerken, die wir als Populäre Kultur bezeichnen. Was Publika aus Angeboten auswählen, wie sie Werke erfahren und bewerten; wie ästhetische und ökonomische Produzenten Angebote und Werke in Hinblick auf ihren Vergnügungswert konzipieren und inszenieren; wie Medienmacher zwischen Kreativen und Rezipienten vermitteln; nicht zuletzt: wie Forscher/innen eine souveräne, wissenschaftliche Position gegenüber den Präferenzen all dieser Beteiligten zu formulieren suchen - alle diese Praktiken beziehen sich auf jene Mischung aus Wissen, Erfahrungen und Gefühlen, die Vorlieben und Empfindungen im Umgang mit kulturellen Phänomenen strukturieren und dadurch zum integralen Bestandteil des mit ihnen verbundenen Vergnügens werden. Der Band nähert sich dem Thema mit einer spezifischen Verbindung alalytisch-theoretisch und empirisch-systematisch fokussierter Beiträge.

Weitere Informationen zur DGV-Kommission "Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung (KPUV)"

Weitere Informationen auf der Seite des Königshausen und Neumann

 

Florinne Egli: "Wo ist sein Leben hingekommen?" Sterben und Tod in ausgewählten Bilderbüchern der Gegenwart. Zürich: Chronos 2014 (Schriftenreihe "Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung", Band 4)

In den letzten fünfzehn Jahren sind im deutschsprachigen Raum zahlreiche Bilderbücher zu Sterben und Tod erschienen. Diese Studie befasst sich mit 33 von ihnen; sie wurden zwischen 2000 und 2011 in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich publiziert.
Zunächst erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Medium Bilderbuch, mit Sterben und Tod allgemein und schliesslich mit Sterben und Tod im Bilderbuch. Die Betrachtungen geben jeweils einen historischen Überblick, besprechen aber auch gegenwärtige Tendenzen.
Die sich anschliessende interdisziplinäre Analyse zeigt, wie Sterben und Tod in Text und Illustration thematisiert werden, welche Mentalitäten sich dabei ausmachen lassen und welche Wirklichkeitsvorstellungen innerhalb einer Gesellschaft von Bedeutung sind. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Benennung von Todesursachen, der Verwendung von Metaphern, Symboliken, Vorstellungen über Tod und Jenseits, dem Verhältnis zwischen Kind und Erwachsenem sowie gezeigter Trauer und praktizierten Ritualen.

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Katharina Hoins, Thomas Kühn und Johannes Müske (Hrsg.): Schnittstellen. Die Gegenwart des Abwesenden Reimer: Berlin 2014 (= Schriftenreihe der Isa Lohmann-Siems Stiftung, Band 7)

Wie wird die scheinbar selbstverständliche Gegenwart von räumlich oder zeitlich Entferntem hergestellt? Der technische Begriff der »Schnittstelle« wird hier für kulturwissenschaftliche Perspektiven eingesetzt. Die Autoren untersuchen kulturelle Konventionen und Regeln der Vergegenwärtigung von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen Objekte und Medien – von der Zeichnung bis zum Klang –, die bei Prozessen der Rekonstruktion oder Repräsentation als »Schnittstellen« oder Grenzflächen zwischen Heute und Gestern, zwischen Gegenwärtigem und Abwesendem fungieren.

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2013

 

Thomas Rentsch / Harm-Peer Zimmermann / Andreas Kruse (Hrsg.): Altern in unserer Zeit. Späte Lebensphasen zwischen Vitalität und Endlichkeit. Frankfurt am Main: Campus.

Lange zu leben und somit auch alt zu werden, finden viele Menschen erstrebenswert - wirklich alt und abhängig sein möchte dagegen niemand. So ist der Wunsch groß, die späte Lebensphase möglichst von Angst, Schmerz und Verlust freizuhalten. Doch welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine Gesellschaft, die stetig altert? Die Autorinnen und Autoren entwerfen aus Sicht der Gerontologie, der Kulturwissenschaften und der Philosophie ein Bild des Alterns, das die Realität mit all seinen Chancen und Nöten einfängt. Sie plädieren für ein Altern, das als existenzieller Bestandteil des menschlichen Lebens wahrgenommen wird - und nicht als lästiges Problem der individuellen Biografie. Nur so kann unsere Gesellschaft der Situation alternder Menschen gerecht werden. Mit Beiträgen von Sonja Ehret, Petra Gehring, Heinrich Grebe, Otfried Höffe, Timo Jakobs, Andreas Kruse, Ekkehard Martens, Welf-Gerrit Otto, Thomas Rentsch, Carolin Wiegand, Dagmara Wozniak und Harm-Peer Zimmermann.

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Christina Schlag / Christoph Otterbeck / Harm-Peer Zimmermann (Hrsg:): Echt hessisch? Land – Leben – Märchen. Marburg: Jonas.

Vor gut 200 Jahren, am 20. Dezember 1812, erschien der erste Band der Grimm’schen „Kinder- und Hausmärchen“. Die Ausstellung „Echt hessisch?“ – am 7. Dezember 2012 im Marburger Landgrafenschloss eröffnet und dort noch bis Dezember 2014 zu sehen – thematisiert die Verbindung zwischen den Märchen der Brüder Grimm und der Lebenswirklichkeit der hessischen Landbevölkerung im 19. Jahrhundert. Wie nebenbei geben die Märchen Auskunft über den damaligen Alltag, Wert- und Moralvorstellungen sowie wichtige Stationen eines Lebensweges. So beginnt eine Entdeckungsreise durch die Welt der Märchen und durch das Alltagsleben der Vergangenheit. Das Buch enthält sämtliche Texte der Ausstellung in deutsch und englisch sowie zahlreiche Illustrationen.

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Gina Weinkauff, Ute Dettmar, Thomas Möbius, Ingrid Tomkowiak (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur in Medienkontexten. Adaption - Hybridisierung - Intermedialität - Konvergenz. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2014.

TV-Serien, Filme und Computerspieladaptionen gehören ebenso wie Smartphones und Tablet-Computer heute zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Mit der Ausdifferenzierung der Medien wandeln sich kinder- und jugendliterarische Formen und Themen. Texte werden im Verbund produziert und vermarktet und im Medienzusammenhang rezipiert. Die Grenzen zwischen Produktion und Rezeption, aber auch zwischen den Medien werden offener. So werden kinder- und jugendliterarische Stoffe häufig medienübergreifend entwickelt. Nicht zuletzt zeigen sich die Austauschprozesse in vielfältigen intertextuellen Bezügen, in denen die Kinder- und Jugendliteratur auf andere Medien verweist. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten die skizzierten Phänomene mit ihren ökonomischen, ästhetischen, individuellen und didaktischen Aspekten und Konsequenzen. Dabei werden sowohl historische Entwicklungen als auch aktuelle Perspektiven betrachtet.

Weitere Informationen beim Peter-Lang-Verlag

Ueli Gyr und Thomas Hengartner (Hrsg.): Schnittstelle Alltag. Studien zur lebensweltlichen Kulturforschung. Ausgewählte Aufsätze. Münster/New York/München/Berlin Waxmann 2013.

Der Alltag ist nicht nur grau, monoton und bedrückend. Wer ihn als Erfahrungsraum analysiert, stösst auf bunte und komplexe Lebenswelten mit populären Handlungsnormen, Traditionen und Deutungen. Eine Auswahl von alltagskulturellen Themen, mit denen sich der Zürcher Volkskundler Ueli Gyr während Jahrzehnten beschäftigt hat, belegen dessen breites Forschungsfeld und das Sensorium für Entwicklungen in aktuellen Debatten. Inhaltlich gruppiert führen seine Beiträge in die Brauchpraxis, in die Migrations-, Tourismus-, Stadt- und Nahrungsforschung. Andere behandeln Fachidentität und Feldforschung in der Schweiz oder richten sich auf nonverbale Kommunikation sowie Symbolstrukturen am Beispiel von Heidiland und Schweizerkreuz. Regionalkultur und die Bedeutung von Kitsch abseits einer Geschmackslogik verraten neue Zugänge und Schnittstellen. Die originellen Forschungen verpflichten sich dem Detail wie dem Ganzen – sie bleiben eigenständig und dringen in die Ordnung vieler Alltäglichkeiten ein.

Inhalt (PDF, 55 KB)

Weitere Informationen beim Waxmann-Verlag

Ingrid Tomkowiak, Ute Dettmar, Gabriele von Glasenapp, Caroline Roeder (Hrsg.): An allen Fronten. Kriege und politische Konflikte in Kinder- und Jugendmedien. Zürich: Chronos 2013 (Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung; 3)

Kriege und politisch-soziale Konflikte werden in kinder-und jugendliterarischen Werken immer wieder behandelt, vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit ihren Bedrohungs- und Krisenszenarien, vom Terrorismus bis zu sozialen Verwerfungen und Umweltkatastrophen. Dabei finden sich kritische Tendenzen lediglich in einem Teil der Texte, vor allem aus jüngerer Zeit. Weitaus häufiger waren und sind Kriegsdarstellungen geprägt von der Faszination – und der Überzeugung, an einem gerechten und daher gerechtfertigten Krieg mitzuwirken. Die Beiträge des Bandes An allen Fronten. Kriege und politische Konflikte in Kinder- und Jugendmedien gehen den unterschiedlichen Narrationen von Kriegen und politischen Konflikten innerhalb der älteren wie neueren Kinder- und Jugendliteratur nach. Neben der Auseinandersetzung mit den entsprechenden literarischen Texten und Illustrationen stehen Untersuchungen zu Film- und Fernsehformaten sowie Computerspielen. 

Weitere Informationen beim Chronos Verlag

Inhalt und Bestellmodalitäten finden Sie im Flyer:

Flyer (PDF, 159 KB)

Medienresonanz

"Es ist das Verdienst der 25 Autorinnen und Autoren, die Texte, Illustrationen, Film- und Fernsehformate und die Computerspiele für ein junges Publikum aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Selten ist literarische Motivforschung derart packend und – leider – aktuell. […] Der Band An allen Fronten, in dem Texte von 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern versammelt sind, schlägt formal grosse Bögen: von der Kinder- und Jugendliteratur über Mangas, Film- und Fernsehformate für ein junges Publikum bis hin zu Computerspielen – und zeitlich vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine Stärke ist dabei, dass die Autorinnen und Autoren die genannten grossen Entwicklungen aufzeigen und zugleich in die Tiefe bohren."
Raphael Zehnder, Radio SRF 2, Kultur-Clip

Iris Höger, Christine Oldörp, Hanna Wimmer (Hrsg.): Mediale Wechselwirkungen. Adaptionen. Transformationen. Reinterpretationen. Berlin: Reimer Verlag 2013 (Schriftenreihe der Isa Lohmann-Siems Stiftung, Bd. 6).

Unter dem Stichwort «Medialität» hat sich in den Kulturwissenschaften die Aufmerksamkeit auf die wirklichkeitsbildende Rolle von Medien gerichtet. Mit der Frage nach der Dynamik medialer Wechselwirkungen werden Phänomene der Verknüpfung verschiedener Medien in historischer wie gegenwartsorientierter Perspektive untersucht. Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen nähern sich so dem Wie der Konstitutionsleistung des Medialen.

Weitere Informationen beim Reimer Verlag

Gunda Mairbäurl, Ingrid Tomkowiak, Ernst Seibert, Klaus Müller-Wille (Hrsg.): Kinderliterarische Mythen-Translation. Zur Konstruktion phantastischer Welten bei Tove Jansson, C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien. Wien: Praesens / Zürich: Chronos 2013 (Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich; 14 / Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung; 2).

Tove Janssons «Mumin»-Bücher (ab 1945) sind als Weg¬begleiter in der Entstehung eines neuen phantastischen Paradigmas in der Kinder- und Jugendliteratur zu sehen. Die «Chroniken von Narnia» (ab 1950) von C.S. Lewis, «Der Hobbit» (1937) sowie «Der Herr der Ringe» (ab 1954) von J.R.R. Tolkien entstanden etwa gleichzeitig. Die phantastische Literatur – insbesondere die Fantasy mit ihrer Fülle von Motiventlehnungen und ihrem enormen Figurenreichtum – hat seitdem eine souveräne Position im allgemeinen literarischen Geschehen errungen. Damit hat auch die Kinder- und Jugendliteratur grössere Aufmerksamkeit erlangt. Der Band setzt sich mit der Konzeption von Mumintal, Mittelerde und Narnia auseinander, zeigt auf, inwiefern es sich dabei um kinderliterarische Mythen-Translationen handelt, und befasst sich anhand der Schilderungen des Lebens im Mumintal mit der Subversivität vermeintlicher Idylle. Diese schlägt sich nicht nur auf der inhaltlichen Ebene nieder. Sie kommt auch in den raffinierten literarischen Verfahren der Texte Tove Janssons zum Ausdruck und in der spezifischen Medialität ihrer illustrierten Bücher.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag

2012

 

Andreas Kruse / Thomas Rentsch / Harm-Peer Zimmermann (Hg.): Gutes Leben im hohen Alter: Das Altern in seinen Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsgrenzen verstehen. Heidelberg: Akademische Verlagsgesellschaft.

Gerade das hohe Alter konfrontiert den Menschen mit Grenzen. Nachlassende Leistungsfähigkeit, Krankheit, Endlichkeit und Endgültigkeit gehören zum menschlichen Leben, umschreiben zentrale Anforderungen und Herausforderungen, können aber auch Entwicklungsprozesse anstoßen, von denen nicht nur die Menschen selbst, sondern auch ihre Bezugspersonen und die Gesellschaft als Ganzes profitieren. Inwieweit die Auseinandersetzung mit solchen Grenzen gelingt, hängt nicht nur von den Bemühungen des Einzelnen, sondern auch von gesellschaftlichen Voraussetzungen ab, von den Vorstellungen, die in einer Gesellschaft mit Alter verbunden werden und den Möglichkeiten sozialer Teilhabe, selbst- und mitverantwortlicher Lebensführung, die von Seiten der Gesellschaft angeboten, gefördert, akzeptiert und toleriert werden. Das vorliegende Buch geht auf ein interdisziplinäres Symposium zum Thema „Gutes Leben im hohen Alter: Das Altern in seinen Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsgrenzen verstehen“ zurück, in dem Vertreter aus Wissenschaft und Praxis sich unter anderem mit Altersbildern, Ressourcen und Risiken der Hochaltrigkeit, der Ethik des Alterns sowie der Wahrnehmung von Demenz auseinandergesetzt haben. Es gibt einen Überblick über prominente Ansätze zum Verständnis der Entwicklung im hohen Alter, die Auswirkungen von individuellen und gesellschaftlichen Altersbildern auf den Verlauf von Alternsprozessen, aktuelle fach- und populärwissenschaftliche Diskurse über das hohe Alter und die Bedeutung, die verschiedenen Vorstellungen von Möglichkeiten und Grenzen des hohen Alters in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen für die Verwirklichung eines „guten Lebens“ zukommt. Während für die ,jungen Alten‘ zwischen 60 und 80 Jahren heute durchaus Chancen und Potenziale diskutiert werden, überwiegen in der Deutung des ,alten Alters‘ ab 80 Jahren und älter nach wie vor Angstszenarien. Zu dieser Betonung des Defizitgedankens, der von vornherein ausschließt, dass bei Verletzlichkeit im hohen Alter überhaupt von einem guten und gelingenden Leben gesprochen werden kann, soll mit dem vorliegenden Buch ein Kontrapunkt gesetzt werden.

Weitere Informationen und Bestellung

Gisela Hauss, Béatrice Ziegler, Karin Cagnazzo, Mischa Gallati: Eingriffe ins Leben. Fürsorge und Eugenik in zwei Schweizer Städten (1920–1950). Zürich: Chronos, 2012.

Eugenische Denk- und Handlungsmuster waren in der Schweiz anfangs des 20. Jahrhunderts stark vertreten. Bis weit in die 1930er Jahre kam der Schweiz im internationalen Vergleich in der Umsetzung eugenisch motivierter Massnahmen eine Vorreiterrolle zu. Aktuelle Forschungen zur Eugenik konzentrieren sich vor allem auf die Psychiatrie. Das Verhältnis fürsorgerischer Behörden zur Eugenik wurde bisher noch kaum untersucht, obwohl gerade das Zusammenspiel von Fürsorge, Medizin und Psychiatrie die Macht auf Seiten der Professionellen sowie die Abhängigkeit auf Seiten der Betroffenen verstärkte. Das Kernstück dieses Buches bilden Fallanalysen. Dabei handelt es sich um Fallgeschichten, in denen Fachleute aus Fürsorge und Psychiatrie in das Leben von Menschen eingriffen. Sie handeln von Menschen, die in existentiellen Krisen unter die Kontrolle beziehungsweise in die Behandlung von Expertinnen und Experten gerieten. Das dabei gegebene Machtgefälle schuf Situationen, in denen Druck ausgeübt, Spielräume eingeengt und die formale Freiwilligkeit ausgehöhlt werden konnten. Die Untersuchung in den Städten St. Gallen und Bern führt vor Augen, wie sich eine eugenisch motivierte Praxis unter unterschiedlichen sozial¬strukturellen Voraussetzungen ausgestaltete. Eugenische Praxis in der Schweiz wird erstmals in ihrer regionalen Differenzierung sowie in ihrer Wirkung zwischen Medizin, Psychiatrie und Fürsorge diskutierbar.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag

Dana Frei: Challenging Heterosexism from the Other Point of View. Representations of Homosexuality in Queer as Folk and The L Word. Peter Lang 2012.

As opposed to many of their more reserved predecessors, modern television serials such as Queer as Folk and The L Word, which concentrate predominantly on queer characters, dare to include numerous highly controversial storylines, feature explicit sex scenes and reflect upon previously tabooed aspects in their depiction of homosexuality. «Challenging Heterosexism» discusses how these specifically queer shows fulfil a function of challenging institutionalized attitudes of society, such as dichotomous notions of gender, heterosexism or homophobia. Moreover, the question is raised whether they also serve to do the opposite unintentionally, by reinforcing stereotypes and potentially creating a rather rigid image of the concept of homosexual identity. The complexity of the cultural impact suggested by these series defines the focal point of the qualitative content analysis of these innovative media products.

 

Kurzbeschrieb

«Challenging Heterosexism from the Other Point of View: Presentations of Homosexuality in Queer as Folk and The L Word» behandelt die Darstellung von Homosexualität in den im Titel erwähnten Fernsehserien. Mit ihrem Fokus auf fast ausschliesslich homosexuellen Charaktere und Themen um Queerness sind diese Serien Teil eines gesellschaftlichen Diskurses zu Geschlecht und Sexualität. Sie behandeln dabei eine Vielzahl kontroverser Themen auf eine meist differenzierte und reflektierte Art und Weise. Im Kontext einer heteronormativen Gesellschaft zeichnen sie ein homonormatives Alternativbild und kritisieren, hinterfragen und dekonstruieren mit unterschiedlichen Mitteln eine Reihe hegemonialer Normen, Wertvorstellungen und Denkweisen. Im Zentrum steht die Frage, welches Bild von Homosexualität durch die Serien vermittelt wird, inwiefern dadurch Gesellschaftskritik geübt wird und inwieweit dabei auch Stereotypen erhärtet statt durchbrochen werden.

Weitere Informationen inkl. Leseproben und Inhaltsverzeichnis beim Peter Lang Verlag

2011

 

Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zur Gebrauchsgeschichte eines Arguments. Zürich: Chronos 2011.

Das Matriarchat begegnet gegenwärtig vor allem in esoterischen und/oder feministischen Kreisen. Ihnen gilt das Matriarchat als positiv evozierte, in früheren Zeiten weltweit verbreitete, friedliche Gesellschaft mit einem Kult der Grossen Göttin – als Herrin über den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Diese Gesellschaftsordnung soll in historischen Zeiten vom Patriarchat abgelöst worden sein. Die Genese dieser Vorstellung, die in verschiedensten Zusammenhängen auftritt, wird aufgerollt.

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert griffen zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen die Vorstellung von der einstigen Vormacht des weiblichen Geschlechts im religiösen, sozialen und kulturellen Bereich auf. An der Ausgestaltung beteiligten sich unter anderem Religionswissenschaft, Archäologie, Volkskunde und Psychologie. Nicht nur in den Wissenschaften fand das Matriarchat eine Heimstatt. Auch verschiedene soziale Bewegungen wie die erste Frauenbewegung, die Lebensreformbewegung oder gewisse religiöse Strömungen sowie die zweite Frauenbewegung entdeckten den Reiz des Matriarchats, um für andere Gesellschaftsformen zu plädieren. Ihnen ging es um die erneute Etablierung des Matriarchats als Prototyp einer als besser verstandenen Gesellschaft.
Die Rekonstruktion der Entstehungs- und Verwendungszusammenhänge unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen und kulturellen Kontextes zeigt auf, dass der Bezug auf die unterschiedlich ausgeformte Vorstellung vom Matriarchat seit ihrem ersten Auftreten im 19. Jahrhundert ideologisch aufgeladen wurde und als Ausdruck von jeweils aktuellen Sehnsüchten und Ängsten fungierte.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag

Ingrid Tomkowiak (Hg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung. Zürich: Chronos 2011.

Kinder- und Jugendmedien wandeln sich ständig. Will die Forschung mit dieser Entwicklung Schritt halten, ist sie auf den Blick über den eigenen Tellerrand angewiesen. Aus unterschiedlichen Fachperspektiven setzen sich die Beiträge dieses Sammelbandes mit Kinderbüchern, Comics, Kinderfernsehen und Kinder- und Jugendfilmen auseinander, gehen der Kompetenz von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit interaktiven Medien nach und thematisieren die verschwimmende Grenze zwischen Realität und Virtualität in einer internetbasierten Spielform. Am Beispiel eines Schreibprojekts für Jugendliche aus bildungsfernem Umfeld wird die Bedeutung kultureller Partizipation aufgezeigt. Mehrere Beiträge befassen sich mit der gegenwärtig boomenden Phantastik. Sie stellen Überlegungen zur Poetik der Fantasy an sowie zur Darstellung von Welt, Wissen, Geschlechtsrollen und Identität in phantastischer Kinder- und Jugendliteratur und ihren Verfilmungen. Auseinandersetzungen mit einem Bestseller und einem Blockbuster, deren Publikum sowohl aus Erwachsenen als auch aus Kindern und Jugendlichen besteht, runden den Band ab.

Flyer und Bestellschein (PDF, 241 KB)

Weitere Informationen beim Chronos Verlag

Werner M. Egli und Ingrid Tomkowiak (Hg.): Berge. Zürich: Chronos 2011.

Berge prägen Landschaften und das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf besondere Weise. Weil sie Vegetations- und Lebensräume auf extreme Art bedingen, war der Blick der Menschen auf die Berge lange hauptsächlich von Angst geprägt. Sowohl durch ihre Verletzbarkeit wie auch durch ihre Beständigkeit und Unverrückbarkeit haben Berge die Menschen aber auch seit je fasziniert. Sie werden als Sitze von Göttern und Geistern betrachtet. Als heilige Berge wie Olymp, Elbrus oder Fuji verbinden sie Himmel und Erde und gelten als Mittelpunkt der Welt. Oft sind sie Orte religiöser Offenbarung und Vorbild religiöser Bauwerke wie buddhistischer Stupas oder der Maya-Pyramiden. Aber nicht nur in der religiösen Symbolik sind sie bedeutsam, vielfach dienen sie auch der nationalen und der regionalen Identifikation oder der weniger zielgerichteten Verherrlichung einer mit unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladenen Natur.

Flyer und Bestellschein (PDF, 170 KB)

Weitere Informationen beim Chronos Verlag.

2010

 

Alltagsglück. Populäre Befindlichkeiten, Sinnkonstrukte und Praktiken. Festgabe für Ueli Gyr. Herausgegeben von Ingrid Tomkowiak und Gabriela Muri. Schweizerisches Archiv für Volkskunde 106,1 (2010) [Themenheft].

Leitmotiv dieser Festschrift ist das „kleine Glück» im Alltag, von dem sich träumen lässt, das jedoch auch zu realisieren ist – sei es durch ritualisierte oder kreative Praktiken, das Herstellen von Ordnung oder Sicherheit, Nachahmung oder Eigensinn, Affirmation oder Widerstand, Konzentration oder Ablenkung, Aneignung von Wissen oder Unterhaltung, durch die Pflege von Gemeinschaft, parasozialen Beziehungen oder auch durch bewusstes Alleinsein. Die Beiträge weisen ein breites Spektrum möglicher Zugänge und Schreibweisen auf.

​Inhalt und Artikel

Werner M. Egli und Ingrid Tomkowiak (Hg.): Sinne. Zürich: Chronos 2010.

Sinneswahrnehmungen sind für alle Lebewesen von zentraler Bedeutung. Sie vermitteln ihnen Informationen über ihre Umwelt und bilden immer auch eine Grundlage der Beziehungen von Lebewesen untereinander. Sinne können geschärft werden und sie können verkümmern, und beides kann sowohl durch eigenes Zutun als auch durch situative und kulturelle Voraussetzungen beeinflusst werden. Allgemein wird die Frage nach Art, Ausprägung, Anzahl, Funktionsweise und Bedeutung der Sinne für jedes Lebewesen unterschiedlich beantwortet und hängt vom kulturellen und historischen Kontext sowie den Perspektiven und Vorgehensweisen der wissenschaftlichen Disziplin ab, die sich mit der Frage beschäftigt. Mit Beiträgen von Werner M. Egli, Michael Hässig, Markus Huppenbauer, Hubert John, Dorothee Rippmann, Wolfgang Kersten, Stephan Schmid, J. Jürgen Seidel, Erwin Sonderegger, Stefanie Stadler Elmer, Oliver Zerbe.

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2009

 

Harm-Peer Zimmermann (Hg.): Zwischen Identität und Image. Die Popularität der Brüder Grimm und ihrer Märchen in Hessen (= Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung NF 44/45). Marburg.

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Brigitte Frizzoni: Verhandlungen mit Mordsfrauen. Geschlechterpositionierungen im ‹Frauenkrimi›. Zürich: Chronos, 2009

Unter dem Label «Frauenkrimi» werden in den 1980er und 1990er Jahren vorübergehend neuere Krimis von Frauen vermarktet. Als «Sisters in Crime» beziehungsweise «Mörderische Schwestern» organisiert, setzen sich die Autorinnen dieser Texte erfolgreich für die Förderung weiblichen Krimischaffens ein und entwerfen Figuren jenseits traditioneller Geschlechterrollen. Ob Kommissarin oder Forensikerin, Privatermittlerin oder Amateurin, Täterin oder Rächerin: allen Protagonistinnen gemeinsam sind Uner schrockenheit, Handlungsfähigkeit und ein Sensorium für Genderfragen. Der «Frauenkrimi» wird so zum Ort der Verhandlung von neuen Geschlechterpositionierungen. Diese «new wave of crime writing» findet in allen Krimi subgenres, intermedial und international Verbreitung. Die grosse öffentliche Aufmerksamkeit und die damit verbundenen, mitunter heftigen Kontroversen, die zum Teil bis heute andauern, sind Gegen stand der Studie. Zur Analyse der textinternen und -externen Verhandlungen werden international verbreitete angel sächsische «Frauenkrimi»-Serien sowie Verlagsunterlagen, Werbeanzeigen, Mailinglisten, Leserbriefe, Rezensionen und Forschungsarbeiten aus dem deutschen und englischen Sprachraum beigezogen.

Weitere Informationen im Chronos Verlag.

2008

 

Ingrid Tomkowiak und Werner Egli (Hg.): Intimität. Zürich: Chronos 2008.

Menschsein und Intimität sind unmittelbar miteinander verbunden, Intimität gilt als schützenswertes Gut. Das allgemeine wie das persönliche Verständnis von Intimität ist allerdings wandelbar und steht in engem Bezug zu kulturellen bzw. gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen sowie religiösen Bedingungen und Entwicklungen. Gleichzeitig ist der jeweilige Umgang mit Intimität bzw. Intimitätsverletzung je nach Situation auch Ergebnis persönlicher Empfindungen, Einstellungen und Entscheidungen. Im zwischenmenschlichen Kontakt wie auch im Umgang mit Institutionen und Medien hat Intimität etwas zu tun mit dem Aushandeln von Nähe und Distanz, mit dem Setzen, Verwischen, Verschieben und Aufheben von Grenzen. Die Veröffentlichung des Privaten im medialen Umfeld wie auch im öffentlichen Raum steht dabei ebenso zur Debatte wie der von Wissenschaft, Technologie und staatlichen Institutionen kontrovers diskutierte gläserne Mensch. Die Erzeugung und die Wahrung von Intimität werden im Zuge dieser und anderer Entwicklungen für den Menschen immer schwieriger.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag.

2006

 

Brigitte Frizzoni und Ingrid Tomkowiak (Hg.): Unterhaltung. Konzepte - Formen - Wirkungen. Zürich: Chronos 2006

Unterhaltung prägt unseren Alltag und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Medienereignisse wie «Big Brother» und «Music Star», das grosse Interesse am Leben von kleinen und grossen Film- und TV-Stars, der Welterfolg der «Lord of the Rings»-Filmtrilogie, das Milliardengeschäft mit Computerspielen, die hohen Einschaltquoten von Soap Operas und Krimiserien sowie eine Vielzahl neuerer TV-Formate der privaten wie auch der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zeugen davon. Nicht zuletzt wegen dieser allgegenwärtigen Präsenz im Alltagsleben und der zunehmenden Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskussion hat Unterhaltung seit den 1990er Jahren auch als Gegenstand der universitären Forschung an Stellenwert gewonnen. Der Band stellt unterschiedliche Konzepte der Unterhaltungsforschung vor und untersucht Formen, Inszenierungsweisen, Rezeption und Wirkungen aktueller Unterhaltungsangebote. Die Autorinnen und Autoren kommen aus der Medien- und Kommunikationswissenschaft, Medienpsychologie, Kulturwissenschaft, Filmwissenschaft, Romanistik, Anglistik und Germanistik.

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2005

 

Dietmar Sedlaczek, Thomas Lutz, Ulrike Puvogel und Ingrid Tomkowiak (Hg.): „minderwertig” und „asozial”. Stationen der Verfolgung gesellschaftlicher Aussenseiter. Zürich: Chronos 2005.

Während der Zeit des Nationalsozialismus gerieten in Deutschland ganze Bevölkerungsgruppen ins Visier des NS-Verfolgungsapparats. Als „asozial” etikettiert, wurden Bettler, Arbeitslose, Obdachlose, Prostituierte, Homosexuelle, Sinti und Roma und sozial unangepasste Jugendliche in Arbeitslagern, Arbeitshäusern und geschlossenen Anstalten interniert, ab 1938 in Konzentrationslager eingewiesen und anderen Zwangsmassnahmen wie zum Beispiel der Sterilisation unterworfen. Der Sammelband führt in wesentliche Aspekte der Vorgeschichte der nationalsozialistischen Verfolgung gesellschaftlicher Aussenseiter ein, beschreibt die während der NS-Zeit in diesem Zusammenhang ergriffenen Massnahmen, schildert die unterschiedlichen Verfolgungs- und Vernichtungsformen sowie die Rolle von Polizei und Justiz, von Fürsorge und Kommunalverwaltung. Am Beispiel der Verfolgung der Jenischen in der Schweiz werden die Auswirkungen eugenischer und rassenhygienischer Konzepte im Nachbarland aufgezeigt. Schliesslich beleuchtet der Band, in welcher Weise Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen durch das Etikett „asozial” bis heute nachwirken.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag.

2002

 

Ingrid Tomkowiak (Hg.): Populäre Enzyklopädien. Von der Auswahl, Ordnung und Vermittlung des Wissens. Zürich: Chronos 2002.

Der Band enthält die Beiträge des interdisziplinären Symposiums "Populäre Enzyklopädien", das die Abteilung Europäische Volksliteratur vom 13. - 15. Oktober 2000 in der Helferei Grossmünster in Zürich veranstaltet hat.

Weitere Informationen beim Chronos Verlag.

2001

 

Volkskundliche Erzählforschung. Schweizerisches Archiv für Volkskunde 97. Jahrgang, 2001, Heft 1 [Themenheft]. 

Das Themenheft des Schweizerischen Archivs für Volkskunde enthält die Beiträge der 1. Arbeitstagung der Kommission für Erzählforschung in der DGV, die auf Einladung des Volkskundlichen Seminars der Universität Zürich, Abt. Europäische Volksliteratur, unter dem Titel "Stand und Perspektiven volkskundlicher Erzählforschung" vom 27. - 30. Juli 2000 in der Interkantonalen Försterschule Maienfeld stattfand.

Inhaltsverzeichnis

  • Ingrid Tomkowiak: Stand und Perspektiven volkskundlicher Erzählforschung. Zur Einführung in das Themenheft
  • Rainer Wehse: „The Text ist the Thing“. Zurück zum Kanon
  • Rudolf Schenda: Basile und das Problem der Mündlichkeit. Ein Beitrag zur Geschichte unterschiedlicher Text-Kommunikation
  • Susanne Hose: Vertraut – benachbart – verwandt? Über das Verhältnis von Sprichwort- und Erzählforschung
  • Martin Ruch: Über das Schimpfen und Fluchen, Lästern, Maultaschen geben, ins Gemächt treten usw. in der Reichsstadt Offenburg des 17. Jahrhunderts
  • Kaspar Maase: Texte und Praxen. Populärliteraturforschung als historische Ethnographie
  • Siegfried Becker: Bilderzählung, Narrativistik, Visuelle Anthropologie, Wahrnehmungsforschung
  • Christoph Schmitt: Populäre Medien in der volkskundlichen Erzählforschung. Verpasste Grenzgänge am Beispiel der Erforschung fernsehmedialer Narrationen * Daniel Drascek: „SimsalaGrimm“. Zur Adaptation und Modernisierung der Märchenwelt
  • Burkhard Fuhs: Erzählen und Erinnern. Zur Herstellung von Kindheit in Erzählungen
  • Oliva Wiebel-Fanderl: Befreiungsgeschichten. Zur Bedeutung einer not-wendenden Kategorie der Alltagserzählung und zur Aufgabe der Erzählforschung, Aneignungsstrukturen von ethischen Modellen bewusst zu machen
  • Hans-Jörg Uther: Klassifikation von Volkserzählungen nach Aarne und Thompson. Zur erneuten Revision von „The Types of the Folktales“
  • Ingo Schneider: Der Index der Sagen der Gegenwart. Ein Arbeitsbericht
  • Leander Petzoldt: Wie „politisch“ sind Sagen? Anmerkungen zur Edition der in der Optionszeit gesammelten Volkserzählungen aus Südtirol
  • Ulrich Marzolph: Globale Nabelschau? Vergleichende Erzählforschung in der Periode interkultureller Globalisierung
  • Klaus Roth: Erzählen zwischen den Kulturen. Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Erzählforschung und Interkultureller Kommunikation?
  • Brigitte Frizzoni: Rudolf Schenda (13.10.1930-14.10.2000) * Gabriela Muri: Das kleinste Dorf der Welt: Ein Paradigma?
  • Stefan Beck: Verwissenschaftlichung des Alltags? Volkskundliche Perspektiven am Beispiel der Ernährungskultur
  • Brigitte Frizzoni: Seriendramaturgie im Zeichen der „idée suisse“: Die Soap Opera Lüthy und Blanc
  • Christoph Köck: Intra-Links und Extra-Links. Übergänge und Übergangsrituale als Verbindung zwischen Ordnungen und Ordnungssystemen
  • Beat Grossrieder: Fahnen schwingen, Lieder singen, Gräben ziehen. Volkskundliche Betrachtungen zu Kulturkontakten und Symbolstrukturen zwischen Deutsch- und Westschweiz
  • Sabine Eggmann: Contesting Concepts of Culture. Bericht über das Annual Meeting der American Folklore Society, Columbis Ohio, 26.-29. Oktober 2000
  • Johanna Rolshoven: Erlebnis Leben. Herstellung und Nutzen touristischer Welten. 6. Tagung der Kommission Tourismusforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Lüneburg 24.-26. Mai 2001