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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

Potentiale von CRISPR: Eine Ethnographie der Reproduktionsmedizin in der Schweiz

Anina Meier

 

Projektbild Potentiale von CRISPR

Das empirische PhD-Projekt "Potentiale von CRISPR: Eine Ethnographie der Reproduktionsmedizin in der Schweiz" untersucht geneditierende Verfahren (CRISPR/Cas9) in der Reproduktionsmedizin der Schweiz aus einer ethnographischen Perspektive. Gefolgt wird verschiedenen Diskursen, Praktiken und beteiligten Akteuren im Moment der Aushandlung eines (zukünftigen) Einsatzes von Genomeditierung in der menschlichen Reproduktion. Betrachtet und analysiert wird zudem die historische Entwicklung von CRISPR und deren Anwendungen in Medizin, Forschung und Landwirtschaft. Dies ermöglicht eine Konturierung der Frage, was Mensch-sein und -werden bedeutet im Moment einer Aushandlung einer möglichen Anwendung von CRISPR/Cas9 am Menschen. Die Hauptforschungsfrage lautet: Wie werden Reproduktions- und Geneditierende-Technologien in Laboren und Kliniken entwickelt, angewendet und täglich diskutiert? Ein Schwerpunkt liegt auf der Unterfrage, wie Experten Zukunft von und mit CRISPR verhandeln und welche Rolle Expertise bei der Gestaltung bestimmter Zukunftsvorstellungen einnimmt.

Durch teilnehmende Beobachtung und Interviews mit Wissenschaftlern, einschließlich der am URPP H2R Beteiligten, Fachleuten des Gesundheitswesens sowie weiteren Akteuren soll das PhD-Projekt Einblicke in die Frage gewinnen, wie das gute Leben, aber auch mögliche Risiken, in Reproduktionskliniken und Labors in der Schweiz durch die Herstellung und Bearbeitung menschlicher DNA verhandelt werden.
Welche Rolle spielen Wissenschaftler und ihr Fachwissen bei der Gestaltung der Zukunft und bei der Einschreibung von Kultur in biologische Prozesse? Auf theoretischer Ebene beabsichtigt das Projekt einen Beitrag zur Ethnologie der Zukunft, Wissensproduktion und Technologie sowie des guten Lebens leisten.