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Das Fach Populäre Kulturen untersucht kulturelle Alltäglichkeiten und scheinbare Selbstverständlichkeiten sowie populäre Texte in unterschiedlichen medialen Formen. An anderen deutschsprachigen Universitäten wird das Fach auch Europäische Ethnologie, Kulturanthropologie, Empirische Kulturwissenschaft oder Volkskunde genannt.
Das interdisziplinär ausgerichtete Fach ist am Schnittpunkt von Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt und kombiniert ethnographische, text- und medienanalytische sowie archivalisch-historische Methoden.
Das Studium trägt zum Verstehen kultureller und gesellschaftlicher Phänomene und Konflikte bei, ermöglicht praxisorientierte Anwendungen und befähigt zu kultur-, literatur- und medienanalytischem Denken und Arbeiten. Bewährte Arbeitsfelder finden sich in den Medien, in Verlagen und Bibliotheken, im Kulturmanagement, in Stiftungen, in der Museumsarbeit und Ausstellungspraxis, in Erwachsenenbildung und Organisationskultur, in der öffentlichen und privaten Sozial-, Migrations- und Kulturarbeit, in der Stadt- und Siedlungsplanung sowie im Tourismus.
Das Studienfach in Zürich zeichnet sich durch seine beiden Bereiche Alltagskulturen und Populäre Literaturen und Medien aus. Diese Verknüpfung von Alltagskulturforschung und Analyse populärer Literaturen und Medien ist im deutschsprachigen Raum einzigartig.
Forschungsgegenstand ist die Alltagskultur als lebensweltliche Daseinsform in überlieferten und gegenwärtigen Ordnungen. Sie bildet eine besondere Sphäre von kulturellen Erfahrungen, Handlungspraxen und Objekten. Diese werden subjektiv erlebt, sind aber zugleich gesellschaftlich geprägt. Normativ gestaltet erhalten sie Bedeutung zwischen den Geschlechtern, Generationen und sozio-kulturell formierten Gruppen. Über ethnografische Methoden wie Befragung, Interview, teilnehmende Beobachtung sowie über Analyse mündlicher, schriftlicher und ikonografischer Quellen werden Normen, Werte, Ursachen und Wirkungen gesellschaftlicher Vermittlung und gesellschaftlichen Wandels erforscht.
Forschungsgegenstände sind populäre Lesestoffe, audiovisuelle Medien, traditionelle, alltägliche und lebensgeschichtliche Erzählungen. Sie werden in ihrer kultur-, sozial- und literatur- bzw. medienhistorischen Entwicklung und ihrer Bedeutung in der Gegenwart untersucht. Neben der qualitativen Inhalts-, Kontext-, Literatur-, Bild- und Filmanalyse, die unter anderem Text- und Bildfunktionen sowie implizite Werte und Normen herausarbeitet, finden Fragen der Herstellung, der Verbreitung und der Nutzung Berücksichtigung.