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Prof. Dr. Christine Lötscher
Medien sind im Alltag von Kindern und Jugendlichen omnipräsent. Heranwachsende gelten als Expert:innen für neue mediale Formate wie Instagram und TikTok, und gleichzeitig ist die Sorge um einen schädlichen Einfluss der Medien gross. Kinder- und Jugendmedien bewegen sich seit dem späten 18. Jahrhundert zwischen Medieneuphorie und Medienangst und verhandeln dabei das Verhältnis von Kindheit bzw. Jugend, Medien und Kultur.
Hier setzt die kulturwissenschaftliche Kinder- und Jugendmedienforschung an. Sie untersucht Produktion, Distribution und Rezeption spezifischer und intentionaler Kinder- und Jugendmedien in gegenwärtiger und historischer Perspektive, aber auch aller Formate, die altersübergreifende Publika ansprechen – als wesentlicher Teil von Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung. Kinder- und Jugendmedien sind in eine Vielzahl von Diskursen eingebunden; sie verhandeln aktuelle gesellschaftliche Themen und Konflikte und sind an der Gestaltung des Alltags beteiligt. Romane, Comics, Filme, TV-Serien und Videogames für ein junges Publikum greifen aktuell etwa die Klimakrise, den Verlust der Artenvielfalt und das Verhältnis Mensch-Natur auf. Anhand von Kinder- und Jugendmeiden lassen sich die transmediale Zirkulation populärer Figurationen sowie Medienrezeptionspraktiken im Zeitalter der Digitalisierung untersuchen.
Die KJM-Forschung interessiert aber auch für die Partizipation von Kindern und Jugendlichen an Medienkulturen der Vergangenheit und der Gegenwart, als Rezipient:innen und Produzent:innen. Der Hauptfokus liegt hier auf inter- und transmedialen Formaten und Praktiken im Zeitalter der Medienkonvergenz. Die Auseinandersetzung mit populären Genres wie Krimi, Thriller, Horror, Fantasy, Science Fiction etc. gehört ebenso dazu wie jene mit Fankulturen.