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Prof. Dr. Mortiz Ege
Wer wissen will, was (post-)moderne Gesellschaften prägt, sollte sich mit Popkultur beschäftigen. Greifbar und wirkmächtig wird Popkultur erst im alltäglichen Handeln und Fühlen von Fans, Konsument:innen und anderer Beteiligten: Sie besteht nicht nur aus populären Songs, Filmen, Stars, Games, Comics, Memes, sondern auch aus Rezeptions- und Produktionspraktiken, Kleidungs-, Körper-, Kommunikations- und Emotionsstilen, popkultur-beeinflussten Sprechweisen, Haltungen, Objekten, Symboliken und anderen Codes. Spielt sich der Alltag der Popkultur auch insbesondere in der Sphäre der Unterhaltung und des Informellen ab, so weist ihre Relevanz doch weit darüber hinaus: Sie erzeugt kollektive Affinitäten und Aversionen, setzt Bildungsprozesse in Gang, prägt Selbstverhältnisse und Stimmungen, Weltsichten und Fremdbilder, Generationen- und Geschlechterverhältnisse. Um diese Zusammenhänge zu erforschen, ist die Arbeit am ISEK durch einen ethnografisch-kulturanalytischen Ansatz gekennzeichnet, also die Verbindung lebensweltlicher, repräsentationsanalytischer und medienkulturtheoretischer Methoden. Ob gegenwartsbezogen oder historisch: Das Interesse gilt der Alltäglichkeit der Popkultur, es gilt der Popkulturalisierung des Alltags – und deren Zusammenhängen mit medienhistorischen Umbrüchen, gesellschaftlichen Transformationsprozessen und politischen Konflikten.